Zum Inhalt springen

König Karl IV schreibt den Städten der Mark Brandenburg, dass er an der Echtheit des Markgrafen Waldemar zweifelnd, Ludwig von Baiern und dessen Bruder mit der Mark belehnt habe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl IV.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: König Karl IV schreibt den Städten der Mark Brandenburg, dass, nachdem die von ihm mit dieser Mark belehnten Herzöge von Sachsen und Fürsten von Anhalt sich zur Entscheidung der Brandenburger Sache an den König von Schweden gewandt hätten, er nunmehr, an der Echtheit des Markgrafen Waldemar zweifelnd, Ludwig von Baiern und dessen Bruder mit der Mark belehnt habe
Untertitel:
aus: Codex diplomaticus Anhaltinus. Dritter Theil. 1301–1350. S. 631–632
Herausgeber: Otto von Heinemann
Auflage:
Entstehungsdatum: 29. März 1350
Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Emil Barth
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Dessau
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[631] Karl von Gots gnaden Romischer kunig, ze allen zeiten merer des reichs und kunig ze Beheim, entbieten den ratmannen und den buergern gemeinlich der stete zu beiden Brandenburg, Berlin, Colne, Premzlaw, Pozewalk, Angermunde, Templin, Perleberg, Priswalk, Kyritz, Havelberg, Nouwen, Ratenow, Gorzigk, Strůzberg, Everswald, Bernowe und zů Kopenick, unsern lieben getrewen, unsir genad und alles gůt. Alleine wir vormals marggreven Woldemar, der uns fuer einen marggrafen zu Brandenburg fůrgeben ist, durch unterweisung der, die sulche rede an uns bracht haben, belehent haben mit derselben marken und ouch den anevall derselben marken des hochgebornin Rudolf hertzogen zů Sachsen, unsirs oheim, kindern und den von Anhalt verliehen haben, ob an den obgenanten Woldemar icht geschehe, und darnach keinen andern fůr einen marggrafen zů Brandenburg haben, nemen und halten wolten wen nůr denselben Woldemarn[1] bis an die zeit, daz die vorgenanten hertzogen Rudolfs von Sachsen, unsirs oheim, kinder und die von Anhalt umb dieselben marke, die des heiligen Romischen reichs eigen fur manchen zeiten gewesen ist und noch ist, einer gantzen sůne rechtis und der minne uff den kůnig zu Sweden gegangen sint[2] zu unsern und des heiligen reichs schaden, daz davon geswecht wůrde in seinen rechten, ob daz so gesche, daz der kunig zu Sweden umb sulche zweyung, die billich und zů recht fůr uns und dem reich entscheidet wirdet, recht, urteil oder minne geben oder vinden solte, doch sintdemmal das der hochgeborn Ludowig marggrafe zu Brandenborg, des heiligen Romischen reichs obirster kamerer, pfalantzgraf bi Ryn und hertzoge in Beyern und in Kernten, unser lieber oeheim und furste, und sine brueder, die daz anget, fuer uns und dem reich beweisen und beweren wellen, als sei zů rechte sullen, das wir mit sulcher untirweisung, die uns getan ist, daz ez marggrave Woldemar sein solte, gentzlich betrogen sein und daz ez der marggrave Woldemar, marggraven Chunrads seligen sůn, des man sich lange tot versehen hat, nicht sei, und haben des beide, der vorgenante marggrave Ludowig und seine brueder, an uns gemůtet und begert, daz wir in geruechten [632] zů verliehen, waz wir in zu rechte verliehen solten, des wir ouch von fursten und von herren, unsern und des reichs getrewen, untirweiset sein, daz wir daz billich und zů recht ze tůn pflichtig weren, des haben wir dem obgenanten marggraven Ludowigen und sinen bruedern dieselben marke geliehen, als wir důrch untirweisung der fuersten und der herren zu recht tůn solten, und haben in des beiden siten einen namhaftigen tag bescheiden gein Nurenberg. Und wes uns doselbest noch ir beider rede und bewisung die fuersten und herren, unsir und des reichs getrewen, die billich darumb dirkennen und sprechen, umb alle Sachen beweisen und bescheiden, dem wellen wir gentzlich volgen, und wer uns doselbst fuer einen marggrafen von denselben fuersten und herren benennet, beweist und geben wirt, den wellen wir dabey lazzen und behalden, als wir unsern und des reichs fuersten billich und zů recht ze tun pflichtig sein.

Geben zu Prage, des nehesten mantags nach dem heiligen ostirtage, im vierden iar unsir reiche.

Aus dem Original im Stadtarchive zu Berlin gedr: Fidicin diplom. Beiträge II. 45; auch Küster Berlin IV. 10; Riedel cod. dipl. Brand. II. 2. 296—297. — Vergl. Böhmer regg. Karls IV. no. 1249.

Anmerkungen

  1. S. no. 871 und 872.
  2. S. no. 880.