König Ludwig belehnt den Fürsten Bernhard II von Anhalt mit dessen Reichslehen
[242] Wir Ludowich von Gots gnaden romischer chunich, ze allen zeiten merer des riches,
tůn chůnt allen den, die disen brief ansehent oder hoerent lesen, daz wir Bernharden
von Anhalt und von Aschersleib, unserm lieben fuersten, rechte und redelich
verlihen haben und verleihen an disem gegenwertigen briefe allez daz, daz er von uns
und dem romischen ryche důrch rechte ze lehen haben sol, ez sein vanlehen oder anderin.
Wir verlihen im auch allez daz, daz grafe Otte von Anhalt selige, sein vetter, von dem
riche gehabt hat ze lehen. Wir vristen in auch von unsen besundern gnaden und mit
gůtem willen, untz er ze uns an allez geverde chůmen sicherlich mach und seine lehen
leiplich von uns enphahe. Darueber ze urchuend geben wir im disen brief mit unserm
kuniclichem insigel besigelt.
Der ist gegeben zů Nuremberch, an dem nehesten sůntag nach des heiligen Cristes tach, do man zalt van Cristes gebuert dreictzehenhůndert iar in dem achtzehendem iare, in dem vierden iare unsers ryches.