Künstlers Heimath
Künstlers Heimath suchet ihr
Meist in weiter Ferne;
Setzet sie wohl gar hinauf
In das Land der Sterne.
Denkt ihr ihn auch gerne.
Gleich, als wenn er dort aus Nichts
Leben schaffen lerne.
Fein bequem ist diese Art,
Als wenn über diese Welt
Sie erhaben wären;
Nektar und Ambrosia
Nur sei ihr Begehren,
Um sie wohl zu nähren.
Dank, daß sie nur Menschen sind,
Welche gute Götter
Gnädiglich herabgesandt
Künstlers Heimath baut in Luft
Nur der kahle Spötter;
Denn es trinkt und schmaust die Kunst
Trotz dem dicksten Vetter.
In jedwedem Keller;
Seines Äthers reiner Geist
Steigt draus um so heller.
Gern auch nimmt er menschlich Platz
Und zum Schwung’ der Fröhlichkeit
Springt der letzte Heller.
Doch die Tafel und das Glas
Muß die Liebe kränzen.
Und die Lust kredenzen;
Licht muß fröhlich um ihn her
In dem Saale glänzen,
Und der Tischgenossen Glück
Seine Heimath, wo er geht,
Wo er steht, ist Freude.
Die Natur, wenn er sich zeigt,
Prangt im Rosenkleide,
Ist sein Hausgeschmeide;
Hoch zur Heimath wölbt sich ihm
Seines Ruhms Gebäude.