Karl Vogt
[64] Karl Vogt hat soeben unter dem Titel: „Mein Proceß gegen die Allgemeine Zeitung“ ein Buch veröffentlicht, das unbedingt großes Aufsehen erregen wird. Was Vogt über viele Mitarbeiter der Allgemeinen Zeitung erzählt, ist so scandalöser Natur, daß, wenn die mitgetheilten Thatsachen wahr sind — und Vogt verspricht, die Beweise beizubringen —, die Augsburger Allgemeine mit ihren oft gerühmten hohen Verbindungen in einem mehr als zweifelhaften Lichte erscheint. Es kömmt da viel schmutzige Wäsche zum Vorschein. Im Uebrigen scheint aus den abgedruckten Documenten hervorzugehen, daß Vogt die ihm vorgeworfene Gewinnung publicistischer Federn für seine Revolutionszwecke nicht mit französischen, sondern mit ungarischen Geldern zu bewerkstelligen suchte, wie er denn auch ganz offen gesteht, daß „wer Oestereich schade, die freiheitliche und einheitliche Entwickelung Deutschlands fördert –“. Dem Buche hat er als Motto sehr malitiös die Aeußerung des Herrn v. Cotta vorgesetzt: „Fünfundzwanzigtausend Gulden gäbe ich darum, wäre die Geschichte nicht passiert!“ — Ein Redacteur der Allgemeinen, Herr Orges, hat bereits gegen einige Behauptungen Vogt’s protestirt.