Kein Licht, kein Haus (Ambrosius)
Erscheinungsbild
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Kein Licht, kein Haus.
Muß wieder weiter wandern,
Obgleich der Abend naht.
Die Winde mich umtosen,
Verweht liegt jeder Pfad.
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Wie hat mein Herz gejubelt,Als es geschaut ein Haus,
Wie wollt’ es ruh’n und träumen
Von seiner Wand’rung aus!
Vergebens war mein Hoffen,
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Zu spät kam ich hinan,Am trauten Feuerherde
Saß schon ein andrer Mann.
Er lachte, scherzte, koste,
Mit meinem Mägdelein.
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Um beide wob das FeuerGar märchenhaften Schein.
Die Lichter sind erloschen,
Zum Schlummer alles geht,
Weiß keiner, daß noch draußen
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Ein Armer weinend steht,
Der zitternd seine Hände
Streckt nun ins Dunkel aus?
Nicht eine Stimme rufet
Ihm zu. – Kein Licht, kein Haus! –