Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1861/47)
Kleiner Briefkasten.
Herrn Pastor Ed. Sch. in Pf. Die Skizze: „Nur ein Schafhirt“ in Nr. 15 der Gartenlaube beruht auf Thatsachen. Die Ansicht, daß die Gegenüberstellung des Schafhirten und des Predigers eine „hämische“ sei, wie Sie sich in Ihrem Briefe ausdrücken, dürften nur Sie allein haben. Wir geben zu, daß Ihre Notizen über den betreffenden Prediger mehrfache Ergänzungen enthalten, Berichtigungen geben sie in den Hauptsachen durchaus nicht. Daß Napoleon in der Nacht vor der Schlacht durch das Rauhthal einen großen Theil seines Geschützes hinausschaffen ließ, ist durch Augenzeugen verbürgt. Sie behaupten, die Franken hätten das Rauhthal schon vorher gekannt; dann war es, gelinde gesagt, eine überflüssige Thorheit, daß sie den Prediger zwangen, ihnen den Weg durch dasselbe zu zeigen. Wir bezweifeln nicht, daß Sie die Notizen aus dem Munde des Predigers selbst haben; ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, daß derselbe seine Schuld in einem so günstigen Lichte wie möglich darzustellen gesucht haben wird? und daß er schuldig war, hat er Ihrer Ansicht widersprechend, selbst durch die späteren Worte: „Ich wollte, ich hätte mich todtschießen lassen,“ bestätigt.
R. R. in Neustrelitz. „Die Gelehrtesten der Gelehrten sehen jetzt mit Entzücken ein, daß die Gesetze der Natur mit den Aussagen der Bibel im Einklange stehen, daß die Männer Gottes sie bedeutend an Gelehrtheit überragten u. s. w.“ Verehrteste, wenn wir unsern Lesern Derlei zu glauben zumuthen, so glauben sie uns gar nichts mehr. Das Manuscript steht zur Verfügung.
K. in Greiffenberg. Wie sollen wir Ihnen Antwort zukommen lassen? Es giebt nicht weniger als zehn Greiffenberg, vier in Oesterreich, vier in Preußen, zwei in Baiern. In welchem wohnen Sie?