Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1874/28)
[458] Herrn Richard R. in Berlin. Ob der Todte bei der Reclam-Siemens’schen Feuerbestattung in einem Holzsarge verbrannt, ob er nur in einem solchen herabgelassen oder ob er ohne Sarg, in Leintücher gehüllt, bestattet werden soll, haben lediglich die Hinterbliebenen zu bestimmen. Für den Vorgang der Verbrennung ist es gleichgültig.
Herrn W. K. in M. Sie wünschen den „Kostenpreis eines Verbrennungs-Apparates für Feuerbestattung“ zu wissen. Der neue vereinfachte Apparat wird von Herrn F. Siemens in Dresden für etwa zweitausend Thaler hergestellt. Für diesen Preis können Gaserzeuger, Generator, Verbrennungsraum und Esse erbaut werden. Kleine Gemeinden, welche den Apparat seltener brauchen, können schon für etwa 1200 Thaler einen solchen sich anschaffen. Durch diesen geringen Preis wird der Einführung der Feuerbestattung wesentlicher Vorschub geleistet. Die „Leichenhalle“ ist in obigen Kostenanschlägen nicht inbegriffen; sie kann ein Bretterschuppen oder ein prachtvoller Kuppelbau sein.
B. Y. Geldvorschüsse leistet jeder Vernünftige nur solchen Petenten, welche seines Vertrauens würdig sind. Sie stellen sich uns als B. Y., also mit völlig geschlossenem Visir, vor – und fordern unser Vertrauen, indem Sie uns um Gotteswillen um Bezahlung Ihrer Schulden bitten. Das ist naiv. Leider haben Sie so zahlreiche Collegen, daß, wollten wir die Bitten Aller erhören, wir in einigen Jahren selbst betteln gehen müßten. Daher und weil dem Einem recht, was dem Anderen billig ist, erweichen Bittsteller, wenn sie sich in den Mantel der Anonymität hüllen, niemals unser Herz.