Zum Inhalt springen

Lautenlied (Ulk)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Lautenlied
Untertitel:
aus: Ulk Jahrgang 49. Nummer 2. Seite 6
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 9. Januar 1920
Verlag: Rudolf Mosse
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg und Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[14]

     Lautenlied / Von Theobald Tiger

Verdreckt, verwanzt, verflöht, verlaust
     liegt die 12. Kompagnie.
Karpathensturm. Der Regen braust
     bei der 12. Kompagnie.

5
Hat das Kommißbrot Maden,

die Jungens gehen weiter mit:
     „Ich hatt einen Kameraden –
     einen bessern findst du nit!“

Es schnauzt der Chef und schikaniert

10
     seine 12. Kompagnie.

„Rin in das Loch! Bis er krepiert!“
     bei der 12. Kompagnie …
Bis oben hin geladen,
Der Kerl schwieg, wenn er litt –

15
     „Ich hatt einen Kameraden –

     einen bessern findst du nit!“

Und als vorbei die große Zeit
     bei der 12. Kompagnie.
kam die Militärgerichtsbarkeit

20
     zu der 12. Kompagnie.

Justitia stülpt den Helm sich auf
und stützt sich auf des Säbels Knauf.
     Justitia – nimm die Knochen zusamm!
     Justitia – steh mal stramm!

25
Die Binde sinkt. Die Wage schwankt

     bei der 12. Kompagnie.
Der Hiller seinem Schöpfer dankt
     bei der 12. Kompagnie.
Er spricht: „Justitias Waden

30
gehn im Paradeschritt –

     Ich habe Kameraden –
     bessere findst du nit!“