Liebesmacht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Max Hoffmann
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Liebesmacht
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 31–32
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[31]

Liebesmacht.

Ein Jüngling schlang den Arm um die Maid
     Bei traulichem Scherzen und Kosen,
„Zur Priesterin bist du der Venus geweiht,
Vorüber ist Leid und Traurigkeit!“

5
     Da brach er der Lippen Rosen.


[32]

„Nun sind uns die holdesten Stunden gebracht,
     Die Stunden der Liebesvigilien:
Wir lachen des Daseins schauriger Nacht,
Wenn die Fackel der Liebe feurig entfacht!“

10
     Da brach er des Busens Lilien.


Und des Jünglings Herz ward flammend durchloht,
     Er fühlte eine Welt in sich pochen;
Seine Liebe ward stark wie der grimmige Tod;
Die Knospen und Blüten so voll und so rot,

15
     Hat er alle, alle gebrochen.


Er hat sie gebrochen, dann sind sie verblüht,
     Die Rosen, Lilien, Nelken …
O Liebe, wo nur dein Atem glüht,
Da müssen, gleich wie vor dem sengenden Süd,

20
     Die Blüten, die Blüten verwelken!
Max Hoffmann.