Lied der Nixen

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Textdaten
Autor: Friedrich von Matthisson
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Titel: Lied der Nixen
Untertitel:
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1799, S. 133 – 134
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1799
Verlag: J. G. Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[133]
Lied der Nixen.


Ihr Knaben, rosig wie der Mai,
Der Tag ist schwül, herbei! herbei!
     Flink tummelt euch zum Bade!
Kennt ihr der Nixen muntre Schaar,

5
Von Auge schwarz und grün von Haar?

     Sie lauscht am Schilfgestade.

Wer uns die Händchen herzhaft reicht,
Und wann die Fluth ans Kinn ihm steigt
     Nicht bang’ um Hülfe wimmert:

10
Den führen wir, zu Spiel und Schmaus,

Wohl in des Wassergottes Haus,
     Ganz von Demant gezimmert.

Da spendet stets ein Weihnachtsbaum,
Die Zweige blank von Silberschaum,

15
     Bald Feigen, bald Rosinen.

Ihr schüttelt ihn, wann’s euch behagt,
Rumort und schwärmt so lang’ es tagt,
     Und reitet auf Delfinen.

[134]

Was ihr begehrt wird stracks vollbracht!

20
Dukaten kann euch Nacht vor Nacht

      Ein schwarzer Kobold münzen.
Dann heißt’s nicht mehr: Man soll und muß!
Ihr saust und braust im Ueberfluß
      Und schimmert wie die Prinzen.

25
Drum tummle wer sich tummeln kann!

Kreisch’ immerhin der Schultyrann
     Nach euch die Brust sich heiser:
Ihr taucht hinab, ihr schwebt uns zu,
Und endet wohlgemuth im Nu

30
     Die Schmach der Birkenreiser.
MATTHISSON.