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Lied der Zeitfreiwilligen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Klabund
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Titel: Lied der Zeitfreiwilligen
Untertitel:
aus: Die Harfenjule
S. 29
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Die Schmiede
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Lied der Zeitfreiwilligen.

Ich bin ein Zeitfreiwilliger, und stehle dem lieben Gott die Zeit. Es lebt sich billiger, wenn man: Nieder mit den verfluchten Spartakisten schreit. Fuffzehn Märker den Tag. Daneben allens frei. Es ist ein herrliches Leben. Juchhei.

Ich verdiente mir meine Sporen bei Kapp. Als dessen Sache verloren, zog ich ab. Ich gehöre wieder zu den Regierungstreu’n und habe den Schutz der Verfassung erkoren. Ich breche alle Eide von acht bis neun, die ich von sieben bis acht geschworen.

Neulich bei Mechterstädt: Pst ... zeigten wir’s den Arbeiterlaffen. Falls es irgendwo ruhig ist, muß man eben künstlich Unruhe schaffen. Laßt die Maschinengewehre streichen! Ins Kabuff. Immer feste druff. Unsre Anatomie braucht Leichen.


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Lied der Zeitfreiwilligen.


Ich bin ein Zeitfreiwilliger,
und stehle dem lieben Gott die Zeit.
Es lebt sich billiger,
wenn man: Nieder mit den verfluchten Spartakisten schreit.

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Fuffzehn Märker den Tag. Daneben

allens frei. Es ist ein herrliches Leben.
Juchhei.

Ich verdiente mir meine Sporen
bei Kapp.

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Als dessen Sache verloren,

zog ich ab.
Ich gehöre wieder zu den Regierungstreu’n
und habe den Schutz der Verfassung erkoren.
Ich breche alle Eide von acht bis neun,

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die ich von sieben bis acht geschworen.


Neulich bei Mechterstädt: Pst ...
zeigten wir’s den Arbeiterlaffen.
Falls es irgendwo ruhig ist,
muß man eben künstlich Unruhe schaffen.

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Laßt die Maschinengewehre streichen!

Ins Kabuff.
Immer feste druff.
Unsre Anatomie braucht Leichen.