Lunchroom in Chicago

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Textdaten
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Autor: M. E. F.
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Titel: Lunchroom in Chicago
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 292
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[289]

Lunchroom in Chicago.
Nach einer Originalzeichnung von E. Limmer.

[292] Lunchroom in Chicago. (Zu dem Bilde S. 289.) Wie im ganzen amerikanischen Leben, prägt sich auch im Restaurationswesen in Amerika das Sprichwort „Zeit ist Geld“ aus. Allgemein bekannt ist wohl in Europa die Einrichtung der amerikanischen „Bar“, an der die Getränke stehend eingenommen werden. Der Lunchroom, von dem der Zeichner heute ein Bild vorführt, ist ausschließlich zum Einnehmen von Mahlzeiten bestimnnt. Auch hier ist zumeist eine „Bar“ vorhanden, aber außer Speisen verschiedener Art giebt es nur Thee oder Kaffee, der in einem großen Kessel stets brühwarm brodelt. Die Ausstattung dieser Räume ist höchst einfach, zumeist sind die Zimmer ganz in Weiß gemalt und große, automatisch bewegte Fächer sorgen für Kühlung. Die kleinen Sessel vor dem Schanktisch deuten an, daß der Lunchroom nicht dazu bestimmt ist, um in ihm gemütlich nach deutscher Sitte Mahlzeit zu halten, sondern in Hast einige Bissen zu verschlingen und dann wieder fortzustürzen. Hier nimmt der Geschäftsmann in seiner Lunchpause rasch eine Stärkung, die vom beliebten „Shopping“, vom Ladenbesuch, kommende Dame erfrischt sich hier, und Angehörige aller Völker sitzen da nebeneinander. Die Bedienung wird zumeist von Damen besorgt oder auch von weißgekleideten Köchen. Schalen mit prächtigem kalifornischen Obst zieren die Tafel, und auch die Schaufenster sind häufig mit Obst, Hummern, Schildkröten und dergleichen verlockend ausgeschmückt. Beefsteak und Austern sind die Hauptbestandteile des Menus dieser „Lunchrooms,“ in denen man schon von 10 Cent an eine Mahlzeit erhalten kann. Einen verwöhnten Gaumen darf man freilich nicht haben, die Gerichte sind ebenso in Eile hergestellt, wie sie gegessen werden, denn hier heißt es eben immer und überall: „Time is money“. M. E. F.