MKL1888:Österley

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Österley“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Österley“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 478
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Österley. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 478. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%96sterley (Version vom 08.04.2022)

[478] Österley, 1) Karl, Maler, geb. 20. Juni 1805 zu Göttingen, Schüler Matthäis in Dresden, hielt sich 1824–29 in Rom auf und war seit 1831 Professor der Kunstgeschichte in seiner Vaterstadt, wo er mit O. Müller die „Denkmäler der Kunst“ herausgab. Dazwischen machte er als Maler weitere Studien in Düsseldorf, München und Paris. Nach Vollendung des Bildes: Christus und Ahasverus (1844) wurde er zum hannöverschen Hofmaler ernannt. Von seinen übrigen Werken sind hervorzuheben: die Tochter Jephthas (1836); Christus die Kinder segnend (1841); die Himmelfahrt Christi, Fresko der Schloßkirche zu Hannover (1838 vollendet); Szene aus Bürgers „Lenore“; Dornröschen (1861); Hans Memling im Hospital zu Brügge (1865). Auch malte er Altargemälde und Porträte und führte Kartons für Glasgemälde aus.

2) Karl, Maler, Sohn des vorigen, geb. 23. Jan. 1839 zu Göttingen, besuchte das Polytechnikum in Hannover und ging 1857 auf die Akademie zu Düsseldorf, wo er sich unter Deger für die religiöse Malerei ausbildete. Während eines Aufenthalts in Lübeck, wo er 1865 Memlings Passionsbild kopierte, wurde er zu Versuchen auf dem Gebiet der Landschafts- und Architekturmalerei angeregt, die so glücklich ausfielen, daß er sich fortan der Landschaft widmete. Seit 1870 wählt er seine Motive hauptsächlich aus Norwegen, dem Ziel häufiger Studienreisen. Er lebt in Hamburg und besitzt die Medaille 1. Klasse der Münchener Ausstellung. Seine durch Glanz des Kolorits und der Beleuchtung sowie durch großartige Auffassung ausgezeichneten Hauptwerke sind: Mitternachtsstimmung bei den Lofoten, norwegische Gebirgsschlucht, Romsdalsfjord, norwegischer Fjord, Raftsund im nördlichen Norwegen (1879, Museum zu Breslau), Fischer an der norwegischen Küste, nordische Sommernacht und Oldenvand im Nordfjord.