MKL1888:Achilles

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Achilles“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 86
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Achilles. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 86. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Achilles (Version vom 27.10.2021)

[86] Achilles, s. Achilleus.

Achilles, bekannter Trugschluß des eleatischen Philosophen Zeno oder seines Lehrers Parmenides, welcher beweisen sollte, daß alle Bewegung nur scheinbar sei. Er behauptete nämlich, ein Gegenstand, der sich langsam bewege, z. B. eine Schildkröte, könne von einem sich schneller bewegenden, z. B. Achilleus, nie eingeholt werden, wenn jener auch nur einen kleinen Vorsprung voraus habe; denn der Abstand zwischen beiden müsse in immer kleinere Teile zerlegt werden, könne aber nie ganz verschwinden, und der letztere müsse immer erst dahin kommen, wo der erstere schon gewesen sei. Die Lösung liegt darin, daß, sobald einmal, wie dies bei Achilleus und der Schildkröte geschieht, verschiedene Geschwindigkeiten zugegeben werden, damit auch schon eingeräumt wird, daß dieselben Räume in verschiedener Zeit (von Achilleus z. B. in einer kürzern als von der Schildkröte) durchgangen werden können.