MKL1888:Afinger

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Afinger“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 148
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Afinger. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 148. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Afinger (Version vom 15.09.2022)

[148] Afinger, Bernhard, Bildhauer, geb. 6. Mai 1813 zu Nürnberg als Sohn eines Webers, erlernte das Handwerk eines Klempners, ging dann auf die Wanderschaft und bildete, zurückgekehrt, sein angebornes künstlerisches Talent durch das Studium altdeutscher Bildwerke seiner Vaterstadt aus. Er wurde sodann Silberarbeiter und begab sich nach 1840 auf die Einladung Rauchs in dessen Atelier nach Berlin, wo er die Antike kennen lernte. Im J. 1846 gründete er ein eignes Atelier, in welchem ihn zunächst Büsten und Porträtmedaillons beschäftigten. In der allmählichen Entwickelung seines Stils wußte er die Innerlichkeit der germanischen Bildnerkunst mit klassischer Formenschönheit zu verschmelzen. Deswegen war er besonders hervorragend in Werken religiösen Inhalts, von denen sich vorzügliche zu Mohrin in der Neumark und zu Neiße befinden, und in Grabdenkmälern. Sein Arndtdenkmal in Bonn und sein Universitätsdenkmal in Greifswald (die Vertreter der vier Fakultäten) beweisen, daß er auch den monumentalen Stil beherrschte. Die Zahl seiner plastischen Porträte beläuft sich auf etwa 200. Er starb 25. Dez. 1882 in Berlin.