MKL1888:Agrippa

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Agrippa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 205
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Agrippa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 205. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Agrippa (Version vom 11.09.2022)

[205] Agrippa, röm. Name. Berühmt sind: 1) Menenius Lanatus, s. Menenius Agrippa.

2) Marcus Vipsanius A., Freund, Feldherr und Schwiegersohn des Kaisers Augustus, war 63 v. Chr. geboren und stand, obwohl nicht von vornehmer Abkunft, mit dem jungen Oktavian auf sehr vertrautem Fuß. Er war dem Erben Cäsars im Streben nach der Oberherrschaft mit Rat und That förderlich. Im J. 38 beruhigte er Gallien, besiegte 36 den Sextus Pompejus zur See bei Naulochos in Sizilien und führte bei Aktion (31) die Flotte Oktavians zum Sieg. Augustus übertrug ihm die höchsten Ehrenstellen und vermählte ihm nach des Marcellus Tod seine Tochter Julia. Mit Augustus war A. zweimal Konsul und that viel für die Verschönerung der Hauptstadt; Bäder, Wasserleitungen und Wege trugen seinen Namen. Später stellte er in den empörten Provinzen, in Gallien, Spanien und Pannonien, die Ruhe wieder her und verpflanzte die Ubier auf das linke Rheinufer. Er starb 12 v. Chr. mit dem Ruhm eines einsichtigen und thatkräftigen Staatsmanns und Feldherrn und eines eifrigen Freundes der Künste. Agrippas Tochter aus seiner ersten Ehe, Vipsania, wurde später Gemahlin des Tiberius; mit der Julia zeugte er drei Söhne, C. Cäsar, L. Cäsar und A. Postumus, und zwei Töchter, Agrippina, später Gemahlin des Germanicus, und Julia. Seine Biographie schrieben Frandsen (Altona 1836) und Motte (Gent 1872).