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MKL1888:Alkéstis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alkéstis“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Alkéstis“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 367
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Alkéstis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 367. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alk%C3%A9stis (Version vom 03.05.2023)

[367] Alkéstis (Alkeste, Alceste), im griech. Mythus Tochter des Königs Pelias von Iolkos, besonders durch ihre aufopfernde Gattenliebe berühmt. Der Vater gelobte, sie nur demjenigen zum Weib zu geben, der einen Wagen mit Löwen und Ebern bespannen werde. Dies vollbrachte Admetos, König von Pherä in Thessalien, mit Hilfe Apollons, der eben, wegen Blutschuld (s. Apollon) aus dem Olymp verbannt, bei ihm die Rosse weidete. Da aber Admetos bei der Hochzeit versäumte, der Artemis zu opfern, fand er das Brautgemach mit Schlangenknäueln erfüllt. Apollon besänftigte den Zorn der Göttin und erlangte außerdem von den Moiren das Versprechen, Admetos solle, wenn sein Todestag komme und sich jemand freiwillig für ihn zu sterben entschließe, vom Tod befreit werden. Als ihn darauf eine tödliche Krankheit befiel, weihte sich die treue A. für den Gatten dem Tode. Dieser genas sofort, aber Verzweiflung erfaßte ihn über den Verlust der Gattin. So traf ihn sein Gastfreund Herakles, dem er sein Leid klagte, worauf dieser in die Unterwelt hinabstieg, die A. dem Hades entriß und sie in die Arme Admets zurückführte. Diese Geschichte wurde von Euripides in der Tragödie „A.“ behandelt. Auch gegen ihren Vater bewies sie ihre Frömmigkeit, indem sie allein nicht in die Zerstückelung desselben willigte (s. Pelias).