MKL1888:Almadén
[386] Almadén, 1) (A. de Azogue, arab., „Quecksilberbergwerk“) Bezirksstadt in der span. Provinz Ciudad Real, Hauptort der Hohen Mancha, liegt an der Eisenbahn Madrid-Lissabon in der zum marianischen Gebirgssystem gehörigen Sierra de A., hat eine Steigerschule und (1878) 7755 Einw., meist Bergleute und Beamte der Bergdirektion. Ihre Bedeutung verdankt die Stadt den weltberühmten Quecksilberbergwerken, die sich in der Umgebung von A. und dem benachbarten Almadenejos befinden. Die gegenwärtigen Minen (zwölf an der Zahl) datieren aus dem 17. Jahrh., bilden fünf Stockwerke, deren unterstes eine Tiefe von 357 m erreicht, und bauen auf einen fast senkrechten, nach unten zu immer breiter werdenden Zinnobergang, welcher zahlreiche Nester gediegenen Quecksilbers umschließt. Das unreine Erz enthält 6,64–7,21 Proz. Quecksilber. Almadens Gruben, welche seit Jahrhunderten eine der Haupteinnahmequellen des Staats bilden, waren schon in den ältesten Zeiten bekannt; Rom erhielt zu Plinius’ Zeit allein jährlich an 700,000 Pfd. Sie sind Eigentum der Krone, waren aber zu verschiedenen Zeiten verpachtet, so 1525–1645 an die Augsburger Fugger, welche die Gruben mit Harzer und Freiberger Bergleuten ausbeuteten, und 1836–63 an die Rothschild; jetzt werden sie wieder vom Staat betrieben. Die Berg- und Hüttenwerke von A. beschäftigen durchschnittlich 4000 Bergleute und gewähren eine jährliche Ausbeute von 20–25,000 metr. Ztr. Quecksilber, wovon ca. 13,000 metr. Ztr. ausgeführt werden. – 2) Quecksilbermine im amerikan. Staat Kalifornien, 100 km südöstlich von San Francisco.