MKL1888:Antigna

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Antigna“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 635
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Antigna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 635. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Antigna (Version vom 02.11.2021)

[635] Antigna (spr. angtinja), Jean Pierre Alexandre, franz. Maler, geb. 7. März 1818 zu Orléans, kam 1836 nach Paris und wurde Schüler von Norblin, dann von Delaroche. In den ersten Jahren widmete er sich der religiösen Historie, wandte sich aber 1846 dem Genre zu und schilderte besonders das kümmerliche Dasein der niedern Volksklassen und des Proletariats in Bildern von heftig erregtem Ausdruck und naturwahrer Charakteristik, aber zu schwerer und düsterer Farbe. Später behandelte er auch die heitere, glückliche Seite des Volkslebens (besonders der Bretonen) auf poetische, bisweilen auch etwas sentimentale Weise, kehrte dann aber auch hin und wieder zu seinem frühern Fach zurück. Zu seinen interessantesten Bildern gehören: die arme Familie (1846), der Morgen, der Abend, der Sturm (Museum in Avignon), nach dem Bade, die Feuersbrunst (1850, Museum des Luxembourg), die junge Bettlerin (1854), die arme Familie auf der Reise mit dem gestürzten Gaul (1855), denen sich später eine Episode aus dem Krieg in der Vendée (1864, Museum in Bordeaux), der letzte Kuß einer Mutter, das vom Alp gedrückte Mädchen (1866) und die zwei Stimmen anschlossen. A. starb 27. Febr. 1878.