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MKL1888:Aristotelĭa Maqui

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aristotelĭa Maqui“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aristotelĭa Maqui“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 50
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Aristotelĭa Maqui. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 50. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aristotel%C4%ADa_Maqui (Version vom 22.04.2022)

[50]  Aristotelĭa Maqui L’Hér., ein Strauch aus der Familie der Tiliaceen, bis 6 m hoch, mit gegenständigen, gestielten, gesägt-eiförmigen Blättern, kleinen, gelblichweißen Blüten in armblütigen, achselständigen Träubchen und kleinen, schwarzpurpurnen Beeren, wächst häufig in Chile vom 31.–48.° südl. Br., an feuchten Waldrändern, Ufern etc. Man benutzt das Holz zu musikalischen Instrumenten, Flechtzäunen etc., die Rinde gibt Bast, die gerbsäurereichen Blätter dienen als Hausmittel bei Geschwüren etc., die zuckerreichen Beeren schmecken angenehm süßsäuerlich und werden als Obst gegessen, auch wie bei uns die trocknen Heidelbeeren gegen Durchfälle benutzt. Sie enthalten einen in kaltem Wasser sehr leicht, in Alkohol weniger löslichen Farbstoff, dazu etwas Aroma und Gerbstoff, und liefern daher einen vortrefflichen Wein (Tecu), den die Indianer sehr hoch schätzen. Ein Zusatz von Maqui zu Traubensaft liefert einen sehr guten Rotwein. In Frankreich benutzt man getrocknete Maquibeeren zum Färben des Weins und zur Weinfabrikation und führte 1886 bereits 136,026 kg in Bordeaux ein.