MKL1888:Assemāni

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Assemāni“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 954
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Assemāni. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 954. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Assem%C4%81ni (Version vom 15.09.2022)

[954] Assemāni, 1) Joseph Simon, berühmter Orientalist, geb. 1687 zu Tripoli in Syrien aus einer Maronitenfamilie, studierte in Rom, unternahm dann im päpstlichen Auftrag Reisen durch Ägypten und Syrien, auf denen er zahlreiche orientalische Handschriften, Münzen etc. für die vatikanische Bibliothek sammelte, und starb 14. Jan. 1768 als Kustos der letztern in Rom. Sein Hauptwerk ist „Bibliotheca orientalis Clementino-Vaticana“ (Rom 1719–28, 4 Bde.), die syrischen Manuskripte der genannten Bibliothek enthaltend (deutsche Ausg. von Pfeiffer, Erlang. 1770–77, 2 Bde.). Außerdem veröffentlichte er: „Italicae historiae scriptores ex bibl. Vat.“ (Rom 1751–53, 4 Bde.); „Calendaria ecclesiae universae“ (das. 1755–57, 6 Bde.); „Bibliotheca juris orientalis canonici et civilis“ (das. 1762–66, 5 Bde.). – Sein Neffe Stephan Ephodius A., geb. 1707 zu Tripoli, seit 1768 Kustos der Vaticana und Erzbischof von Apamea, starb 24. Nov. 1782. Er lieferte: „Bibliothecae Mediceo-Laurentinae et Palatinae codicum manuscriptorum orientalium catalogus“ (Flor. 1742, 2 Bde.); „Acta sanctorum martyrum orientalium et occidentalium“ (Rom 1748, 2 Bde.) u. a. – Ein andrer Neffe von A., Joseph Aloysius A., geboren um 1710 zu Tripoli, ward Professor der orientalischen Sprachen und der Liturgik in Rom und starb 9. Febr. 1782 daselbst. Von ihm hat man einen „Codex liturgicus ecclesiae universalis“ (Rom 1749–66, 13 Bde.).

2) Simon, Verwandter der vorigen, geb. 20. Febr. 1752 zu Tripoli, studierte in Rom, ward 1785 Professor der orientalischen Sprachen in Padua; starb 8. April 1821 daselbst. A. war einer der größten Orientalisten seiner Zeit und machte sich um die ältere Münzkunde besonders verdient durch sein Werk „Museo cufico Naniano illustrato“ (Padua 1787–88, 2 Bde.). Er schrieb außerdem: „Saggio storico sull’ origine etc. degli Arabi avanti Maometto“ (Padua 1787); „Catalogo dei codici orientali della biblioteca Naniana“ (das. 1781–82, 2 Bde.) u. a.