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MKL1888:Augeias

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Augeias“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Augeias“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 76
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Augeias. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 76. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Augeias (Version vom 03.05.2021)

[76] Augeias (Augias), König der Epeer in Elis, Sohn des Phorbas und der Hyrmine, nach andern des Helios oder auch des Poseidon und einer Nymphe, erlangte Berühmtheit durch ein Abenteuer des Herakles (s. d.). Nachdem er mit Ehren am Argonautenzug teilgenommen, ließ er sich in Elis nieder und scharrte teils durch Bedrückung seiner Unterthanen, teils durch Beraubung seiner Nachbarn Reichtümer zusammen, die vorzüglich in Pferden und Rindern bestanden. In einem ungeheuern Stall standen ihm 3000 Rinder, deren Mist seit geraumer Zeit sich aufhäufte. Denselben in Einem Tag wegzuschaffen, war nun eine der zwölf Arbeiten, die Eurystheus dem Herakles auferlegte. Letzterer vollbrachte die Riesenarbeit; da ihm aber A. den ausbedungenen Lohn verweigerte, überzog er ihn mit Krieg, worin der König mit seinen Söhnen Eurytos und Agasthenes getötet wurde. Das Reich erhielt der allein übriggebliebene Sohn Phyleus, weil er zur Gerechtigkeit gegen Herakles geraten, deshalb aber von dem erzürnten Vater verbannt worden war. Nach andrer Sage starb A. an Altersschwäche.