MKL1888:Carità

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Carità“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 809
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Carità. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 809. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Carit%C3%A0 (Version vom 08.01.2023)

[809] Carità (ital.), eigentlich Nächsten- oder Christenliebe, Barmherzigkeit; in der bildenden Kunst technischer Ausdruck für Darstellungen der Mutterliebe. Als solche kommt die C. zuerst meist als einzelne allegorische Figur vor; später erscheint sie ausschließlich als Gruppenbild, nämlich als ernste, holde Mutter, die ihre Kinder nährt, pflegt und liebevoll beschirmt. So hat die C. Andrea del Sartos einen Knaben an der Brust, ein andrer labt sich an Früchten, die sie ihm reicht, und ein dritter schlummert unter ihren Augen. Die Renaissance hat diesen Stoff mit Vorliebe gewählt. Von neuern Darstellungen sind die von Kaulbach, von Cornelius (in einem der Kartons für den Campo santo in Berlin) und die des Franzosen Dubois (s. Tafel „Bildhauerkunst X“, Fig. 10) sehr bekannt geworden.