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MKL1888:Christburg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Christburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Christburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 82
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Christburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 82. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Christburg (Version vom 02.06.2021)

[82] Christburg, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder, Kreis Stuhm, an der Sorge, 19 km von der Eisenbahnstation Altfelde (an der Ostbahn), hat eine evangelische und kathol. Kirche, ein Amtsgericht, ein Schloß, Viehzucht und (1880) 3284 Einw. (921 Katholiken und 256 Juden). Das erwähnte Schloß wurde um 1247 von den Deutschen Rittern angelegt und in wiederholten Kämpfen gegen die Preußen und den Herzog Swantopolk von Pommerellen behauptet. Es wurde 1250 Sitz eines Komturs. Die um das Schloß entstehende Stadt erhielt 1288 Stadtrecht. C. war in der Folge eine der drei Münzstätten Preußens, worin 1335 die ersten Heller geschlagen wurden; seit 1360 war es der Sitz des Obertrappiers (s. Deutscher Orden). 1400 brannte die Stadt ab, das Schloß wurde nach der Schlacht bei Tannenberg zerstört und die Ordenskommende nach Preußisch-Mark verlegt. Im Reich der Gespenstergeschichten haben die Trümmer des Schlosses keine geringere nationale Berühmtheit als der Blocksberg im Harz.