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MKL1888:Daubrée

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Daubrée“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Daubrée“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 575
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Daubrée. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 575. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Daubr%C3%A9e (Version vom 06.01.2023)

[575] Daubrée (spr. dobrē), Gabriel Auguste, Geolog, geb. 25. Juni 1814 zu Metz, besuchte von 1834 an die polytechnische Schule, wurde 1838 Ingénieur des mines im Departement Niederrhein, 1839 Professor der Mineralogie und Geologie zu Straßburg, 1855 Ingénieur en chef des mines, 1861 Professor der Geologie am Musée d’histoire naturelle in Paris und im folgenden Jahr außerdem Professor der Mineralogie an der École des mines, 1867 Generalinspektor der Bergwerke und 1872 Direktor der École nationale des mines. Er bereiste einen großen Teil Europas behufs geologischer Untersuchungen, lieferte eine „Description géologique et minéralogique du département du Bas-Rhin“ (Straßb. 1852) und machte Untersuchungen über das Auftreten von Gold im Bett und Thal des Rheins, über Entstehung der eisenhaltigen Mineralien in den Seen und Mooren (1843) und über die Erzlagerstätten Skandinaviens. Sein Hauptverdienst besteht in der Anwendung des Experiments auf geologische Fragen. Durch Einwirkung von Wasserdampf auf Metallchloride in glühenden Porzellanröhren gelang ihm die Darstellung von Zinnstein, Eisenglanz und Quarz; mit Hilfe von überhitztem Wasser verwandelte er Thon in Glimmer, vulkanisches Glas in Trachyt, Holz in Anthracit und stellte eine ganze Reihe von Silikaten dar. Andre Arbeiten betrafen die Meteoriten, die kapillare Infiltration von Wasser bei Gegendruck, die Entstehung von Sand und Schotter, die transversale Schieferung, die Spaltenbildung, die Umwandlung von Serpentin in Olivin, die Bildung von Schwefelmetallen und Zeolithen etc. Er schrieb: „Observations sur le métamorphisme“ (Par. 1858; deutsch von Söchting, Berl. 1861); „Recherches expérimentales sur le striage des roches dû au phénomène erratique“ (das. 1858); „Recherches expérimentales sur des phénomènes qui ont pu produire le métamorphisme“ (das. 1857–1860); „La chaleur intérieure du globe“ (das. 1866); „Expériences synthétiques relatives aux météorites“ (das. 1866); „Rapport sur les progrès de la géologie expérimentale“, in den „Rapports officiels“, welche bei der Ausstellung von 1867 veröffentlicht wurden (in erweiteter Form als „Substances minérales“, 1868), und das zusammenfassende Werk „Études synthétiques de géologie experimentale“ (deutsch von Gurlt, Braunschw. 1880).