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MKL1888:Edelmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Edelmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Edelmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 306307
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Edelmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 306–307. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Edelmann (Version vom 23.12.2024)

[306] Edelmann, Johann Christian, bekannter Freidenker, geb. 1698 zu Weißenfels, studierte in Jena Theologie, hielt sich 1735 einige Zeit bei dem Grafen von Zinzendorf auf und ging 1736 nach Berleburg, wo er an J. Fr. Haugs Bibelübersetzung teilnahm. Er kann als der erste ausgesprochene Gegner des positiven Christentums in Deutschland bezeichnet werden, wenn auch seine zahlreichen Schriften: „Unschuldige Wahrheiten“ (15 Stücke, Bückeb. 1735 bis 1743), „Christus und Belial“ (1741), „Die Göttlichkeit der Vernunft“ (1742), „Die Begierde nach der vernünftigen, lautern Milch der Wahrheit“ (1744) u. a., die seiner Zeit eine Flut von Gegenschriften hervorriefen, bald vergessen waren. Er selbst wanderte, ein langbärtiger Apostel, in Norddeutschland umher, wurde vielfach verfolgt und vertrieben und erhielt endlich unter der Bedingung, nichts mehr zu [307] schreiben, den Aufenthalt in Berlin gestattet, wo er 15. Febr. 1767 starb. Neuerdings erschien eine „Auswahl aus Edelmanns Schriften“ (Bern 1847). Seine 1752 geschriebene „Selbstbiographie“ gab Klose (Berl. 1849) heraus. Vgl. Mönckeberg, H. S. Reimarus und J. Chr. E. (Hamb. 1867); Guden, J. Chr. E. (Hannov. 1870); Bruno Bauer, Einfluß des englischen Quäkertums auf die deutsche Kultur (Berl. 1878).