MKL1888:Exelmans

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Exelmans“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Exelmans“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 960
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Exelmans. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 960. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Exelmans (Version vom 30.05.2021)

[960] Exelmans (spr. -māng), Remy Joseph Isidore, Graf, franz. Marschall, geb. 13. Nov. 1775 zu Bar le Duc, begann 1791 seine militärische Laufbahn in einem Freiwilligenbataillon unter Oudinot, zeichnete sich 1799 im neapolitanischen Krieg unter Championnet und als Murats Adjutant im Kriege gegen Österreich 1805 aus. Nach der Schlacht von Eylau zum Brigadegeneral ernannt, folgte er Murat nach Spanien, ward aber gefangen und nach England gebracht. 1811 gelang es ihm, zu entfliehen und in einer kleinen Barke über den Kanal zu setzen, worauf er als Großstallmeister in die Dienste des Königs Murat trat. Wieder in die französische Armee eingetreten, machte er den russischen Feldzug als Befehlshaber der Gardegrenadiere mit, befehligte im Feldzug 1813 eine Division im 2. Kavalleriekorps unter Sebastiani und 1814 dieses Korps selbst. Bei der ersten Restauration zu den Bourbonen übergegangen, schloß er sich nach Napoleons Rückkehr von Elba demselben sofort an und erhielt den Oberbefehl über das 2. Armeekorps, welches, durch Thielemann bei Wavre festgehalten, an der Schlacht bei Waterloo nicht teilnahm. Doch gelang es ihm, 1. Juli bei Versailles zwei preußische Husarenregimenter zu überfallen und zu vernichten. 1816 proskribiert, lebte er in Belgien und in Nassau, bis ihm 1823 die Rückkehr nach Frankreich gestattet ward. Ludwig Philipp berief ihn 1831 in die Pairskammer, in welcher er besonders beim Prozeß Armand Carrels durch energische Erklärungen gegen die Hinrichtung Neys sich populär machte. Am 15. Aug. 1849 ward er zum Großkanzler der Ehrenlegion und 11. März 1851 von Ludwig Napoleon III., für den er sich als einer der ersten erklärt hatte, zum Marschall von Frankreich ernannt. Er starb infolge eines Sturzes mit dem Pferd bei Sèvres 22. Juni 1852. – Sein Sohn Joseph Maurice, geb. 19. April 1816, trat 1831 in die Marine, wurde 1851 Fregattenkapitän, 1864 Konteradmiral, 1874 Vizeadmiral und starb 25. Juli 1875 in Rochefort.