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MKL1888:Gavarnie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gavarnie“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gavarnie“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 959
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Gavarnie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 959. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gavarnie (Version vom 06.07.2021)

[959] Gavarnie (spr. -warnih), Ort im franz. Departement Oberpyrenäen, Arrondissement Argelès, mit einer alten Kirche der Tempelherren und 308 Einw., ist berühmt durch den sogen. Zirkus von G., einen 2 km südlich vom Ort in 1640 m Meereshöhe liegenden kolossalen Felsenkessel mit 300–400 m hohen Wänden, über welche ein Dutzend Gießbäche in Kaskaden herabstürzen. Der größte und höchste dieser Wasserfälle, der 422 m hoch herabstäubt, bildet den Ursprung des Gave de Pau. Über diese Kaskadenwand steigen noch Schnee- und Gletscherberge etagenweise und in fast senkrechter Erhebung bis zu 3000 m und darüber empor. Nach S. führt aus diesem Felsenkessel die Rolandsbresche (2804 m) hinaus, nach W. der Pont de G. oder de Boucharo ins Brotothal nach Spanien.