MKL1888:Germanen und Germanien

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Germanen und Germanien“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Germanen und Germanien“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 175179
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Germanen
Wiktionary-Logo
Wiktionary: Germane
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Germanen und Germanien. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 175–179. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Germanen_und_Germanien (Version vom 28.05.2022)

[175] Germanen und Germanien (hierzu Karte „Germanien etc.“). Der Name Germani wird zum erstenmal in den Fasti capitolini, d. h. dem in dem Tempel des kapitolinischen Jupiter aufbewahrten römischen Beamtenverzeichnis, zum Jahr 222 v. Chr. erwähnt; doch ist es mehr als zweifelhaft, ob diese Stelle auf alten Aufzeichnungen beruht, und ob nicht vielmehr erst bei einer viel spätern Redaktion der Fasten der Name Germanen eingeschoben ist. Denn es steht fest, daß er erst mit der Zeit Cäsars, der ihn in Gallien kennen lernte, und durch ihn den Römern geläufig geworden ist. Wie er von den Galliern zu den Römern gekommen ist, so stammt er auch aus der keltischen Sprache; alle Versuche, ihn aus dem Deutschen zu erklären (von denen die Ableitung von Ger und Mann, also Speermänner, wohl die gebräuchlichste war), sind jetzt aufgegeben. Am wahrscheinlichsten ist, daß der Name, welcher „Wäldler“, Bewohner eines Waldlandes, bedeutet, von den Galliern auf die im Maas- und Niederrheingebiet wohnenden kultur- und städtelosen Stämme keltischer und germanischer (wie die Tungern) Abstammung angewendet, schließlich auf die letztern beschränkt und zur Gesamtbezeichnung der großen Nation jenseit des Rheins geworden ist. Andre deuten Germanen als „gute Schreier“, andre als „Ostleute“, noch andre als „Nachbarn“. Die germanischen Völker haben den Namen wohl selbst erst von den Galliern gehört und sich desselben nur im Verkehr mit Fremden, besonders mit Römern, bedient; recht heimisch und volkstümlich ist er bei ihnen nie geworden, wie es denn überhaupt an einer allgemeinen und zusammenfassenden Bezeichnung für alle Stämme der Germanen lange fehlte. Gerade darum hat sich die gelehrte Forschung des gallischen Namens bemächtigt, aber sie gebraucht ihn in noch weiterm Sinn, als er ursprünglich hatte; wir verstehen jetzt unter Germanen nicht nur die im jetzigen Deutschland lebenden Völker, sondern alle stammverwandten Nationen, also auch Goten, Vandalen, Burgunder, Skandinavier u. a. Vgl. Mahn, Über den Ursprung und die Bedeutung des Namens Germanen (Berl. 1864).

Die erste Kunde von den Germanen kam den Völkern des Altertums durch die Reiseberichte des gelehrten Kaufmanns Pytheas von Massilia (Marseille), der sie um 250 v. Chr. an den Küsten der Nord- und Ostsee kennen lernte; von hier gingen auch die Stämme der Cimbern und Teutonen aus, mit denen die Germanen zuerst in die Geschichte eintreten, 113–101 die Bevölkerung Italiens, Galliens und Spaniens in Schrecken setzend. Es hat große Wahrscheinlichkeit für sich, daß sie später als Griechen, Italiker und Kelten die gemeinsame Heimat der Völker des indogermanischen Stammes in Asien verlassen haben und nach langen, zeitlich nicht zu bestimmenden Wanderungen durch die Tiefebenen Sarmatiens, wo Slawen und Letten sich von ihnen loslösten, eben in jenen Küstenländern zuerst feste Wohnsitze eingenommen und sich von hier aus allmählich weiter nach S. und W. verbreitet haben. Ihr Land selbst aber war bis zu Cäsars Zeit den Römern fast ganz unbekannt, und auch durch Cäsars kurze Feldzüge im O. des Rheins und durch das, was derselbe in Gallien darüber hörte, konnte keine umfassendere und genauere Kenntnis davon gewonnen werden. Erst durch die Kriege, welche die Römer in der Zeit kurz vor und nach Christi Geburt unter Drusus, Tiberius, Germanicus u. a. gegen die Germanen führten, und während welcher sie bis an die Weser und Elbe vordrangen, erwarben sie sich eine genauere Kenntnis des Landes. Die Grenzen Germaniens, welches die Römer Germania magna, auch G. barbara und G. transrhenana nannten, waren, namentlich gegen N. und O., sehr unbestimmt. Im W. trennte es der Rhein von Gallien. Als die östlichen Grenznachbarn werden die von den Germanen durch die Weichsel getrennten Sarmaten genannt. Im N. endlich bildete der Ozean die Grenze, und in ihm dachte man sich das jetzige Dänemark, Schweden und Norwegen als Inseln, die man ebenfalls zu G. magna in weitester Bedeutung rechnete. Im S. grenzte es an die römischen Provinzen Vindelizien, Noricum und Pannonien; in älterer Zeit bis zu Augustus’ Zeit bildete die Südgrenze der germanischen Wohnsitze der Hercynische Wald (Hercynia silva), unter welchem der zusammenhängende Gebirgszug verstanden wurde, welcher vom Schwarzwald an durch Franken und Thüringen, über das Erz- und Riesengebirge sich fortsetzend, bis zu den Karpathen reicht. Aus der Gesamtmasse der deutschen Mittelgebirge, die als Hercynia silva zusammengefaßt werden, tauchen dann aber eine Reihe von Namen auf, die sich mit größerer Bestimmtheit auf einzelne Gebirgszüge beziehen lassen. Dahin gehören: das Gabretagebirge (der Böhmerwald, im Mittelalter Nordwald genannt); die Sudeten (Erzgebirge); der Mons Abnoba oder Silva Marciana (Schwarzwald); der Jura, dessen Name schon bei Ptolemäos und Cäsar auftritt; der Vosagus (fälschlich Vogesus, d. h. Wasgau, Vogesen); der Taunus; die Silva Bacenis (deren Lage nicht zu bestimmen ist); Semana (Thüringer Wald); Melibocus (vermutlich der Harz); Asciburgium (Riesengebirge); der Teutoburger Wald u. a. Einige andre Benennungen, wie Eifel, Spessart, Odenwald etc., kommen dagegen erst im Mittelalter vor; auch die Bezeichnung Buchenwald (silva Buchonia) für die Hohe Rhön und das Vogelsgebirge läßt sich im Altertum nicht nachweisen. Von den Flüssen Germaniens kannten die Römer besonders den Danubius (Donau), der die Grenze von Vindelizien und Noricum gegen Germanien bildete, den Rhenus (Rhein) mit den Mündungsarmen Vahalis (Waal) und Rhenus (Alter Rhein) und mit den Nebenflüssen Nicer (Neckar), Moenus (Main) Laugona (Lahn), Luppia (Lippe) u. a. Ferner kannten die Römer den Vidrus (Vecht), die Amisia (Ems), die Visurgis (Weser), die Albis (Elbe), den Viadrus (Oder), die Vistula (Weichsel), den Guttalus (Pregel), letztern freilich nur durch Hörensagen. Unter den Seen war den Römern als der bedeutendste der Lacus brigantinus oder Venetus (Bodensee) bekannt.

Die Berichte der Römer über die Bodenbeschaffenheit und das Klima Germaniens lauten sehr ungünstig. Nach ihnen war Germanien durchweg ein rauhes Land voll von Sümpfen und dichten Wäldern; die Niederungen des Rheins waren weite Moore, die sich, mit Waldungen abwechselnd, bis an die Elbe fortzogen, und über welchen ein düsterer Himmel und eine nebelvolle, regenreiche Luft sich ausbreiteten.

[Ξ]

GERMANIEN
und die nördlichen Provinzen des Römischen Reiches
um die Mitte des IIten Jahrhunderts n. Chr.

bearbeitet von Karl Wolf.
[Register zur Karte siehe unten]

[176] Dem kurzen Sommer folgte ein langer Winter mit furchtbaren Stürmen, und die Ströme bedeckten sich auf lange Zeit mit Eis. Die gewaltigen Wälder, die damals einen großen Teil des Landes bedeckten, bestanden vorzugsweise aus Buchen und Eichen; im N. gab es auch Nadelholz. Die ungeheuern Eichstämme bewunderte der ältere Plinius, der selbst im nördlichen Westfalen, im Lande der Chauken, gewesen war. Obstbäume aber, wenigstens edlere, gediehen nach Tacitus nicht. Die Getreidearten, welche der Boden hervorbrachte, waren Gerste, Hafer und Hirse, vielleicht auch Weizen; dazu wurden Flachs und einiges Gemüse, Rüben, Rettiche, Spargel, Bohnen gebaut. Der hauptsächlichste Reichtum der Bewohner bestand in zahlreichen Viehherden, die auf den reichbewässerten Wiesengründen und Waldtriften die herrlichste Weide fanden. Die Rasse des Rindviehs war zwar klein und unansehnlich, aber stark und dauerhaft; außerdem kamen Schafe, Ziegen und besonders Schweine vor. Die einheimischen Pferde waren ebenfalls unansehnlich und nicht besonders schnell, aber sehr ausdauernd und genügsam. Wild der verschiedensten Art fand sich natürlich in den unermeßlichen Waldungen äußerst zahlreich und bot der Jagdlust der Germanen unerschöpfliche Nahrung. Am merkwürdigsten erschienen den Römern das Elen oder Elch (Alces) und der Auerochs (Urus); außerdem aber fanden sich noch Bären, Wölfe, Luchse, wilde Katzen, Wildschweine, Hirsche, Rehe etc. in Menge. Auch werden die Gewässer als fischreich gerühmt. Von den Mineralien ist als am berühmtesten im Altertum der Bernstein zu nennen, der bei den Germanen Glesum hieß. Auch Silber und Eisen kommen vor, wenn auch nicht in großer Menge. Salz gewann man aus den an verschiedenen Orten hervorbrechenden Salzquellen, indem man die Sole über die glühenden Kohlen eines brennenden Holzstoßes goß. An der Meeresküste wurde das Salz aus dem Meerwasser gewonnen. Auch die vorzüglichen Heilquellen, besonders am Rhein, waren bereits bekannt und benutzt, z. B. die Wässer von Wiesbaden (Aquae Mattiacae) und die von Baden-Baden (Aquae oder Civitas Aurelia Aquensis).

Als ein besonderer Teil von Germania magna ist das sogen. Zehntland, Agri decumates (s. d.), anzusehen, der südwestliche Winkel Deutschlands zwischen Oberrhein und Oberdonau, welcher nach dem Zurückweichen der Markomannen seit ca. 100 n. Chr. mehrere Jahrhunderte hindurch im Besitz der Römer blieb. Durch einen von Regensburg durch Schwaben und Franken bis an den Rhein (bei Koblenz) sich 500 km weit hinziehenden Grenzwall geschützt, diente es als Vorwacht gegen Einfälle in die römische Provinz, bis unter der Herrschaft des Honorius zu Anfang des 4. Jahrh. die Alemannen auf allen Punkten die Befestigungslinie durchbrachen, das ganze Zehntland überschwemmten und den Römern entrissen. Von der Thätigkeit der Römer in diesen Gegenden zeugen zahlreiche Anlagen von Kastellen, Straßen, Städten sowie viele aufgefundene Altertümer; die hauptsächlichsten Fundorte sind: Baden-Baden (Aurelia Aquensis oder Aquae), Rottweil (Arae Flaviae), Rottenburg (Sumelocenna), Kannstatt (Clarenna), Pforzheim (Porta Hercynia) u. a.

Von Germania magna ist wohl zu unterscheiden G. cisrhenana oder die römische Provincia Germania, welche auf der westlichen Seite des Rheins diejenigen Gegenden umfaßte, die nach und nach von germanischen Stämmen, die den Rhein überschritten hatten, besetzt worden waren. Anfangs rechnete man diese Landstriche zu Gallia Belgica; allein bald nach Augustus nannte man sie nach ihren Bewohnern Germania und teilte sie in zwei Teile: G. superior oder G. prima vom Juragebirge bis zur Nahe und G. inferior oder G. secunda von der Nahe bis zum Meer. Auch in diesen Gegenden wurde von den Römern eine große Menge von festen Plätzen und Standlagern errichtet, und stets hatte hier eine größere Anzahl von Legionen als irgendwo sonst ihre Standquartiere, bereit, die Angriffe der kriegslustigen und gefürchteten Nachbarn zurückzuschlagen. Das Land zwischen Wasgau und oberer Maas gehörte zur Provinz des obern Belgien, die Gebiete am Knie des Rheins bei Basel zur sequanischen Provinz, die Länder südlich von der Donau zu den Provinzen Rätien und Vindelizien (vom Bodensee bis zur Mündung des Inn), Noricum (bis zum Wiener Wald und zur obern Save), Pannonien (bis zur mittlern und untern Save). Zu Germanien wurden alle diese Gebiete nicht gerechnet, wie denn auch ihre Bevölkerung noch größtenteils keltisch war.

Die Völkerschaften der Germanen

scheidet Tacitus in drei große Gruppen: die Ingävonen am Meer, die Herminonen in der Mitte des Landes und die Istävonen, zu denen alle übrigen gehören würden. Auch Plinius kennt diese drei Stämme, denen er aber noch einen vierten, die Vandalen, und als fünfte Gruppe die Peukiner und Bastarner hinzufügt. Diese letztere Fünfteilung ist jedenfalls unrichtig; aber auch die Dreiteilung des Tacitus beruht wohl nur auf alten Sagen und Liedern, welche dem Stammvater der Germanen, Mannus, drei Söhne gaben, von denen diese großen Gruppen abstammen sollten; im wirklichen Leben des Volkes findet sie keine Begründung. Viel mehr der natürlichen Gliederung des Volkes entsprechend ist eine von Cäsar und Tacitus gemachte Scheidung, bei der die Sueven im NO. der Elbe und die nichtsuevischen westlichen Völkerschaften einander gegenübergestellt werden; jene bewohnten die große nordöstliche Ebene, lebten weniger von Ackerbau als von Jagd und Viehzucht und waren zu Wanderungen geneigt, wie sie dann auch ihre Wohnsitze den Slawen überließen.

Unter den einzelnen Völkerschaften sind die wichtigsten folgende, die hier in den Sitzen, welche sie bis zum 3. Jahrh. n. Chr. eingenommen haben, aufgeführt werden. Am linken Rheinufer, wohin sie vielleicht mit Ariovist gekommen waren, also in der römischen Provinz Germania superior, saßen die drei Stämme der Triboker (im Elsaß), Nemeter (bei Speier) und Vangionen (bei Worms); Mainz (Mogontiacum), Worms (Borbetomagus), Speier (Noviomagus) und Straßburg (Argentoratum) sind hier die wichtigsten Plätze. Weiter nördlich, im niedern Germanien, noch mitten unter keltischen Stämmen, wohnten die Ubier, deren Mittelpunkt Köln (Colonia Ubiorum s. Agrippinensis) war; auch Bingen, Koblenz, Remagen und andre Kastelle waren hier von Drusus gegründet; weiter der Mündung des Stroms zu, auf der vom Rhein gebildeten Insel, die ihrer Tapferkeit wegen gepriesenen Bataver, deren Name sich in dem Landschaftsnamen Betuwe noch erhalten hat, und im Innern um Tongern die Tungrer. An der Küste der Nordsee hin folgen die Friesen, vom Rhein bis zur Ems, und die Chauken, von der Ems über die Weser hinaus bis zur Elbe. Im S. schloß sich hier eine Reihe von Stämmen an, die später zu dem fränkischen Volk verschmelzen, die Chamaven und die Chattuarier; an die erstern erinnert der im Mittelalter vorkommende Gau Hamaland um [177] Deventer, letztere sind zwischen Ruhr und Lippe zu suchen; weiter die Ampsivarier, ursprünglich an der Ems, aber von hier durch die Chauken verdrängt; die Sigambrer, auf beiden Seiten der Ruhr von der Lippe bis zur Sieg, welche durch Tiberius besiegt und zum Teil auf römischem Boden angesiedelt wurden, während die Zurückgebliebenen später unter dem Namen Marser erscheinen; endlich die Brukterer, in dem Winkel zwischen Ems und Lippe und die Ems hinab. Mehr im Innern sind die Hauptstämme die Katten, im jetzigen Hessen und bis nahe an den Rhein, die Angrivarier, an der mittlern Weser, die Cherusker, von der Weser im O. bis zum Harz und weiter zur Elbe und im S. bis zum Thüringer Wald, und die Hermunduren, zwischen Main und Donau. Katten und Hermunduren bilden den Übergang zu den suevischen Stämmen, unter denen zu nennen sind: die Semnonen, östlich von der Elbe, die Reudigner, Avionen, Eudosen, Suardonen, Nuithonen und eine Anzahl andrer, wenig bekannter Völkerschaften im O. bis zur Meeresküste hin. Tacitus rechnet auch die Langobarden, die wohl schon zu seiner Zeit im Lüneburgischen saßen, sowie die Angeln und Wariner in Holstein und Mecklenburg zu den Sueven. Auch die Markomannen in Böhmen und die Quaden östlich von diesen an der Donau gehören zu den Sueven. Weiter ostwärts noch saß das mächtige, in mehrere Zweige zerfallende Volk der Lygier.

Eine eigne zusammengehörige Gruppe für sich bilden die Völker des gotisch-vandalischen Stammes, welche sämtlich im äußersten Osten des alten Germanien zwischen Oder und Weichsel und über dieselbe hinaus bis an die Memel hin wohnten. Zu ihnen gehören außer den Goten und Vandalen selbst auch die Burgundionen, deren älteste Sitze im Gebiet der Netze und Warthe lagen, die Gepiden an der obern Weichsel, die Alanen, Rugier, Skiren, Turkilinger, Heruler, Lemovier u. a. Auch in Schweden und Dänemark haben eine Zeitlang Goten gesessen, wie die Namen einiger Provinzen noch an sie erinnern. Eine letzte Gruppe bilden endlich die nordischen Germanen oder Skandinavier, zu denen die Sulonen (Schweden) gehören, die Tacitus fälschlich zu den Sueven zählt. Die jenseit der Goten im N. sitzenden Ästuer gehören nicht mehr zu den Germanen, sondern zum lettischen Stamm. Sehen wir von den Skandinaviern ab, so breiten sich also die Germanen von der Donau bis zur Ost- und Nordsee, vom Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen aus. Cäsar kannte etwa 20 germanische Völker, Strabon und Plinius etwa 30, Tacitus über 60 und Ptolemäos über 100. Wesentliche Veränderungen in dieser geographischen Verteilung der Stämme der Germanen traten erst seit dem Ausgang des 2. und dem Anfang des 3. Jahrh. n. Chr. ein, zur Zeit, da auch die alten Völkerschaftsbezeichnungen allmählich verschwinden und neue Namen, neben dem der Goten die der Alemannen, Franken, Sachsen, dann auch der Bayern u. a., gebraucht werden, bis im 4. Jahrh. jene gewaltige Völkerbewegung (s. Völkerwanderung) einen großen Teil der Germanen zu Zügen bewog, auf denen sie das weströmische Reich zerstörten und auf dessen Boden mächtige Reiche, das westgotische in Gallien und Spanien, das vandalische in Afrika, das ostgotische und langobardische in Italien, das burgundische im Rhônegebiet, das angelsächsische in Britannien, das fränkische im nordöstlichen Gallien, begründeten. Hierdurch wurden die Grenzen Germaniens gänzlich verschoben; der Osten rechts der Elbe und Saale, Böhmen, Österreich, das ganze Ostalpengebiet ging an die nachdrängenden Slawen verloren, die Reiche in Italien, Afrika und Spanien gingen zu Grunde, und ihre germanischen Einwohner wurden romanisiert. Gleiches Schicksal hatten die Burgunder und der westliche Teil des Frankenreichs. Germanisch blieben also bloß Skandinavien, England und dann das Gebiet zwischen Alpen und Nordsee, Mosel, Maas und Schelde westlich, bis zur slawischen Grenze östlich, dessen Bewohner, sämtlich mit dem Frankenreich vereinigt, später ein eignes, das ostfränkische Reich, bildeten und im 10. Jahrh. den Namen „Deutsche“ empfingen (das Weitere s. unter Deutschland, Geschichte).

Kulturgeschichtliches. Staatliche Einrichtungen.

Über Lebensweise, Sitten und Gebräuche sowie über die staatlichen Einrichtungen der Germanen verdanken wir ausführliche Nachrichten, die sich, je näher sie die kritische Forschung geprüft hat, als um so zuverlässiger erwiesen haben, der „Germania“ des Tacitus, die 98 n. Chr. geschrieben ist. Große und kräftige Gestalt, weiße Haut, blondes Haar, glänzende, blaue Augen werden als allen Germanen eigentümlich bezeichnet. Schon in früher Kindheit ward der Körper an Arbeit und Entbehrung gewöhnt. War der Jüngling herangewachsen, so bekleidete ihn ein angesehener Mann oder der eigne Vater in der Versammlung des Volkes mit den Waffen: damit trat er in die Gemeinschaft des Volkes ein, und von nun an legte er die Waffen nicht wieder ab. In Jagd und Krieg ging das Leben des Mannes auf; die Geschäfte des Hauses und Feldes überließ man den Weibern, Knechten, Greisen und denen, die sonst zur Führung der Waffen unfähig waren; der freie Mann saß oft genug ganze Tage in träger Ruhe am Herde. Doch war die Stellung der Frau keine niedere und unedle: streng ward die Heiligkeit der Ehe gewahrt, Vielweiberei war unbekannt, unkeuscher Wandel streng verpönt. Im Haus waltete die Frau als „Herrin“, der Mann hörte auf ihren Rat; als Wahrsagerinnen thaten Frauen den Willen der Götter kund und übten so auf das Geschick ganzer Völker Einfluß aus. Über die Stufe des nomadischen Hirtenlebens sind die Germanen zur Zeit, da wir von ihnen Kunde haben, schon hinausgekommen; längst war der Pflug bekannt, und überall ward Ackerbau getrieben. Teils auf Einzelhöfen wohnte der freie Mann, teils hatte man sich in Dörfern angesiedelt, doch so, daß jedes Haus freier Hof- oder Gartenraum umgab; Städte gab es wenig, auch feste Plätze werden nur selten erwähnt, und die man hatte, waren ohne sonderliche Bedeutung. Im Charakter der Germanen überwogen die guten und rühmenswerten Eigenschaften: tadelte der Römer ihre Härte und Grausamkeit, ihre Roheit und ihren Mangel an feinerer Gesittung, so mußte er mit rühmenden Worten ihrer Gastfreiheit und Ehrlichkeit, ihrer Offenheit und ihrer Freiheitsliebe, ihrer Keuschheit und ihres Rechtsbewußtseins, vor allem aber ihrer Treue gedenken, die nur mit dem Leben endete. Das nächste Band, das die Genossen des Volkes umschlang, war das der Familie oder Sippe: den Mitgliedern eines Geschlechts lag ob die Pflicht gegenseitiger Unterstützung und gegenseitigen Schutzes, der Rache für einen der erschlagenen Blutsverwandten, ferner der Zahlung der Buße, des „Wergeldes“, das zu zahlen war, wenn einer aus seiner Mitte einen Totschlag begangen hatte, wie auch anderseits das Geschlecht als Gesamtheit das Wergeld zu empfangen hatte, wenn einer der Seinigen erschlagen war. Auch [178] vor Gericht hatten die Geschlechtsgenossen die Pflicht, einander beizustehen; aus dieser Pflicht ist das altgermanische Institut der Eideshelfer erwachsen.

Eine andre Verbindung als die Familie begründete die Dorf- und Markverfassung. Nicht alles Land nämlich, das bei der ersten Ansiedelung der Germanen von denen, die sich zu einem Dorfe vereinigten, gemeinsam in Besitz genommen worden, war unter die Einzelnen verteilt; vieles blieb brach liegen und diente als Wald oder Weide allen zur Nutznießung nach bestimmten Regeln und in abgemessenem Umfang: dies wird als „gemeine Mark“ oder „Allmande“ bezeichnet. So hatten die Dorfgenossen auch unmittelbar gemeinsame Interessen; um darüber zu verhandeln, traten die Dorfbewohner an ein für allemal bestimmten Plätzen, meist unter einem alten Baum, häufig einer Linde, zusammen; ein gewählter Dorfvorsteher leitete die Verhandlungen und nahm auch sonst das Interesse der Dorfschaft wahr. Aber eigentlich staatliche Funktionen übten auch sie nicht aus. Diese kamen vielmehr nur dem Verband der Völkerschaft und seinen Gliederungen, den Hundertschaften, zu. Die Staatsgewalt stand innerhalb der Völkerschaft der Gesamtheit der ihr angehörigen freien Männer zu, die bewaffnet (denn Heer und Volk sind identisch) zur Völkerschaftsversammlung sich einfanden. So war die Verfassung der alten Germanen, wenn wir die moderne Bezeichnung anwenden sollen, durchweg eine republikanische, und es machte darin keinen Unterschied, ob an der Spitze der Völkerschaften ein erblicher König aus einem besonders edlen Geschlecht stand, wie das bei den Ostgermanen, Goten und Sueven, der Fall war, oder ob es einen solchen nicht gab, wie bei den westlichen Germanen. Auch in den von Königen beherrschten Staaten war nicht der Monarch, sondern die Volksversammlung die Trägerin der Souveränität; die höchsten Rechte, wie das, über Krieg oder Frieden zu entscheiden, über Leib und Leben der Volksgenossen zu urteilen, die Beamten der Abteilungen des Volkes zu ernennen, standen nicht dem König, sondern dem Volk zu. Die Versammlung fand zu bestimmten Zeiten bei Neu- oder Vollmond oder außerordentlich bei besondern Veranlassungen statt; festliche Schmausereien gingen den Beratungen voran, die unter freiem Himmel (in heiligen Hainen oder an andern der Gottheit geweihten Stätten) abgehalten wurden. Der König oder, wo es einen solchen nicht gab, einer der Fürsten leitete die Verhandlungen; weitläufige Debatten waren nicht üblich, nur Männer, die durch Adel, Alter, Kriegsruhm oder Beredsamkeit ausgezeichnet waren, pflegten das Wort zu ergreifen; dann entschied die Versammlung, wenn auch nicht in förmlicher Abstimmung: mit beifälligem Zuruf und lautem Zusammenschlagen der Waffen nahm man die gemachten Vorschläge an, mit unwilligem Murren oder Geschrei verwarf man sie. Nur in den monarchischen Staaten gab es in der Person des Königs einen ständigen Vorsteher des Volkes; in denen, die keinen König hatten, ward ein solcher nur für die Zeit eines Krieges aus der Zahl der Fürsten durch das Volk erwählt; Herzog wird man ihn genannt haben. Außer den Versammlungen des ganzen Volkes gab es solche der einzelnen Hundertschaften, in welche die Völkerschaft regelmäßig zerfiel. Hier ward (von jenen wenigen Fällen abgesehen, in denen das ganze Volk richtete) das Recht gesprochen; andre Funktionen übte die Versammlung der Hundertschaft wahrscheinlich nicht aus. An der Spitze der Hundertschaften in Krieg und Frieden, in Heer und Gericht standen Fürsten (principes), die von dem gesamten Volk für alle Hunderte desselben aus den tüchtigsten freien Männern derselben ohne Unterschied des Standes gewählt wurden. Ihr und der Könige Vorrecht war es, ein Gefolge zu halten, d. h. eine Anzahl tapferer junger Männer um sich zu versammeln, die, durch das feste Band der Treue an ihren Gefolgsherrn gekettet, mit ihm Leid und Freud’, Ehre und Ruhm, Beute und Gefahren teilten, ihm in den Kampf und in den Tod folgten. Der Eintritt in ein solches Gefolge minderte Freiheit und Ehre nicht; im Gegenteil hob die Ehre des Herrn die des Gefolges, war sein Ruhm auch der des Gefolges.

Ist somit in der Verfassung der Germanen der politischen Freiheit der weiteste Spielraum gelassen, so gilt dasselbe auch von der politischen Gleichberechtigung aller Freien, für die in staatlicher Beziehung kein Unterschied irgend welcher Art bestand. Dies schließt aber eine gewisse ständische Gliederung innerhalb des Kreises der Freien nicht aus. Vielmehr ist es sicher, daß es wenigstens bei den meisten Völkerschaften der Germanen einen, wenn auch nicht sehr zahlreichen Adel gab; seine Mitglieder, die „Adalinge“ oder „Ethelinge“, galten als besonders angesehen oder einflußreich, man legte hohen Wert auf edle Geburt und vornehme Abkunft; aber politische Vorrechte verlieh der Adel nicht, höchstens das eine kann angeführt werden, daß die Könige, wo es solche gab, regelmäßig einem und zwar dem edelsten der adligen Geschlechter angehörten. Unter den Freien standen die Hörigen (Liten oder Halbfreien), vielleicht Angehörige ganzer Völkerschaften, die im Krieg unterworfen worden waren; sie entbehrten des freien Grundbesitzes und besaßen nur Land, für das sie einem Herrn dienten oder zinsten; sie hatten keine politischen Rechte, aber ihre Person war frei. Noch tiefer standen die Knechte, meist einzelne Kriegsgefangene, die als Sache galten, gekauft und verkauft werden konnten und somit in harter Abhängigkeit standen. Aber auch ihre soziale Stellung war keine allzu ungünstige, selten nur hören wir von grausamer Behandlung der Knechte; in der Regel lebten sie auf ihnen angewiesenem Land, von dem sie Getreide oder Vieh als Abgabe entrichteten, und mit der römischen Sklavenwirtschaft hat das Verhältnis der Knechte bei den Germanen wenig gemein.

Der Gliederung des Volkes im Frieden entsprach die Ordnung im Gefecht: das Gefolge umgab seinen Führer, familien- und stammweise vereinigt focht das übrige Volk. Die Schlachtordnung war meist keilförmig, Reiter und Fußstreiter waren vermischt. Der Angriff begann mit einem wilden Schlacht- oder Schildgesang (baritus), welchen die Römer nicht schrecklich genug schildern können. Der Angriff war stürmisch, aber nicht immer ausdauernd; oft wich man zurück; aber nur, um den Angriff alsbald zu erneuern. Den Schild auf feiger Flucht wegzuwerfen, galt als die ärgste Schmach, lieber setzte man sich gewissem Tod aus; daher kommt es, daß in unglücklichen Kämpfen stets die Leichen von Tausenden der Germanen das Schlachtfeld bedeckten. Es fehlte den Germanen nicht an geschickter und kundiger Führung; anfangs den Römern an Kriegskunst nicht gewachsen, haben sie doch bald von den Siegern gelernt. Ihre Hauptwaffe war der Speer, der mit eiserner Spitze beschlagen war und zum Kampf in der Nähe und in der Ferne diente, und, besonders bei den Völkern des Nordens, das kurze Schwert. Hauptverteidigungswaffe war der meist bunt gemalte Schild. Das Fußvolk führte auch Bogen und Pfeile. Nur wenige Bevorzugte hatten [179] Harnische und Helme. Einzelne Völkerschaften, wie die Tenkterer und Chauken, werden ihrer Reiterei halber gerühmt; die Hauptstärke der germanischen Heere bestand jedoch im Fußvolk. Roh im Vergleich zur Kriegskunst waren die übrigen Künste, obwohl, selbst durch den Krieg begünstigt, Gesang, Poesie und Heilkunde den alten Germanen nicht fremd gewesen sind. Die Sprache (s. Germanische Sprachen) war reich und bildungsfähig; auch gab es bereits Schriftzeichen, Runen (s. d.), deren sich Priester und andre kundige Männer bedienen mochten. Doch ward kein ausgiebiger Gebrauch von der Schrift gemacht, und bis zu Aufzeichnungen ihrer Geschichte und ihres Rechts waren die Germanen zur Zeit der Römer noch nicht vorgeschritten. Nur mündlich, in Liedern und Gesängen, die im Volk lebten, bewahrte man die Erinnerung an hervorragende Helden und ruhmvolle Thaten. Einen eignen Priesterstand, wie ihn bei den Kelten die Druiden bildeten, hatten die Germanen nicht; es wird das ausdrücklich als einer der Hauptunterschiede zwischen beiden Nachbarvölkern hervorgehoben. Wohl aber gab es Priester, welche, wenn das Volk unter dem besondern Frieden der Götter (über diese vgl. Deutsche Mythologie) zur Versammlung oder zum Heer zusammentrat, den Gottesfrieden zu wahren hatten und mit einer weitgehenden Strafgewalt gegen die, welche denselben verletzten, ausgestattet waren. Aus dem Ausfall der Opfer, die sie brachten (und wenigstens in der ältesten Zeit waren auch Menschenopfer gebräuchlich), aus dem Flug der Vögel, aus dem Wiehern der heiligen Rosse, aus Losen, die geworfen wurden, verkündeten sie und die heiligen weissagenden Frauen den Willen der Götter und die Zukunft. Tempel und Bilder der Götter gab es nicht; in heiligen Hainen und Wäldern wurden ihnen Altäre errichtet und die Opfer dargebracht.

Die Gewerbe waren einfach, da sie nur einfache Bedürfnisse zu befriedigen hatten und nur in wenigen Fällen dem Handel dienten. Jagd und Weberei sorgten für die Kleidung; Schnitzen, Schmieden und Schmücken der Waffen gehörte zu den edlen Gewerben und ausschließlich zum männlichen Beruf. Die Kunst, Eisen und Kupfer zu schmelzen und zu verarbeiten, wurde allgemein geübt. Oft wurden die Lieblingswaffen, Speer und Schild, mit Silber- oder Goldblech beschlagen, oder ausgelegt und mit Figuren verziert. Auch die Schiffahrt war nicht unbekannt; die Flüsse befuhr man mit Kähnen, die Küstenbewohner wagten sich ins offene Meer und waren auch hier streitbar. Geringere Gewerbe trieben ausschließlich die Unfreien und Knechte. Der Handel nahm eine sehr untergeordnete Stelle ein. Das Geld und seinen Gebrauch kannten die germanischen Völker (die an den Römergrenzen ausgenommen) nur dem Namen nach. Nur tauschweise trieben sie einigen Verkehr mit den Nachbarn; Plinius nennt Felle, Honig, Bernstein, Federn, Schinken, Vieh und Sklaven als Gegenstände des Handels; eingeführt ward besonders Wein, der auch schon früh, man nimmt an, auf Anordnung des Kaisers Probus, am Rhein gebaut wurde, außerdem Schmuck und Kleidung mancherlei Art.

Nicht überall sind die Züge aus dem Leben der alten Germanen, die hier zu einem Gesamtbild vereinigt sind, so reichhaltig und ausführlich, wie man es wünschen möchte; nicht wenige Lücken unsrer Kenntnis bleiben unausgefüllt. Aber das, was wir wissen, reicht aus, um die früher vielverbreitete Meinung, die alten Germanen hätten zur Zeit, da sie mit den Römern in Berührung kamen, ungefähr auf derselben Stufe der Kultur gestanden wie etwa die begabtern der Indianerstämme Amerikas, entschieden zurückzuweisen. Keine Wilden mehr waren die Germanen, und längst waren sie über die niedersten Stufen der Zivilisation hinaus vorgeschritten; aber sie standen erst in den Anfängen einer reichen und glücklichen geschichtlichen Entwickelung, der es vorbehalten war, die Geschicke der Welt von Grund aus umzugestalten und an Stelle der morschen und in sich zerfallenen Römerherrschaft eine neue Ordnung der Dinge zu setzen. – Vgl. (außer den allgemeinen Geschichten des deutschen Volkes) Zeuß, Die Deutschen und ihre Nachbarstämme (Münch. 1837); v. Bethmann-Hollweg, Über die Germanen vor der Völkerwanderung (Bonn 1850); v. Wietersheim, Zur Vorgeschichte deutscher Nation (Leipz. 1852); Grimm, Geschichte der deutschen Sprache (4. Aufl., Leipz. 1880, 2 Bde.); Thudichum, Der altdeutsche Staat (Gießen 1862); v. Sybel, Entstehung des deutschen Königtums (Frankf. 1844); Hennings, Über die agrarische Verfassung der alten Deutschen (Kiel 1869); Rogge, Das Gerichtswesen der Germanen (Halle 1820); Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte, Bd. 1 (2. Aufl., Kiel 1865); Müllenhoff, Deutsche Altertumskunde (Berl. 1870, Bd. 1); Baumstark, Tacitus’ „Germania“ (das. 1875); Arnold, Deutsche Urzeit (3. Aufl., Gotha 1881); Dahn, Geschichte der deutschen Urzeit (das. 1883 ff.).

[Ξ]
Register zur Karte ‚Germanien und die nördl. Provinzen des Römischen Reichs‘.

Die heutigen Namen sind in Klammern beigefügt. Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien (D2) bezeichnen die Felder der Karte.

I. Britannia.
B–E,1–3
Aquae Sulis (Bath) C3
Atrebates D3
Belgae CD3
Blatobulgium C1
Bolerium Prom. (Kap Landsend) B3
Bravinium C2
Bremenium C1
Bremetonacum (Overburrow) C1
Brigantes CD1
Calleva (Silchester) D3
Cambodunum (Slack) D2
Camulodunum (Colchester) E3
Canganum Prom. (Kap Braichypwll) B2
Cantii (Landschaft Kent) E3
Cantium Prom. (Kap North Foreland) E3
Cataractonium (Cattrick) D1
Catuvellauni DE3,2
Causennae (Ancaster?) D2
Clanoventa (Cockermouth) C1
Coritani D2
Cornavii CD2
Corstopitum (Corbridge) C1
Damnii BC1
Damnovium Prom. (Kap Lizard-Head) B3
Danum (Doncaster) D2
Demetae B2,3
Deva, castrum (Chester) C2
Dobuni CD3
Dubrae (Dover) E3
Dumnonii (Devon) B3
Durnovaria (Dorchester) C3
Durocornovium (Cirencester) D3
Durotriges (Dorset) C3
Durovernum (Canterbury) E3
Eburacum (York) D2
Etocetum D2
Galava (Keswick?) C1
Glevum, castrum (Gloucester) C3
Gobannium (Aber-Gavenny) C3
Iceni E2
Isca (Caerleon on Esk in Wales) C3
— (Exeter) C3
Isurium (Aldborough) D1
Lactodurum D2
Lemanus Portus (Lymno) E3
Lindum, colonia (Lincoln) D2
Londinium (London) D3
Luguvallium (Carlisle) C1
Magiovinium D3
Mancunium (Manchester) C2
Margidunum (Bingham?) D2
Maridunum (Caer-Marthen) B3
Mona, Insel (Anglesey) B2
Monapia, Insel (Man) B1
Muridunum C3
Novantae B1
Octapitarum Prom. (Kap St. Davids-Head) B3
Ordovices C2
Otadini CD1
Praetorium (Borough b. Hull) D2
Regni, Ort (Chichester) D3
Regni, Volk D3
Sabrina, Fluß (Severn) C2,3
Salinae E2
Segontium (Caer-Sciont bei Caernarvon) B2
Selgovae (Solway) BC1
Silyres C2,3
Spinae (Spene) D3
Tamara (Tamerton) B3
Tamesa, Fluß (Thames, Themse) D2,3
Trinobantes E2,3
Vallum Hadriani (Picts Wall) CD1
— Antonini BC1
Vectis, Insel (Wight) D3
Venonae D2
Venta Belgarum (Winchester) D3
— Icenorum (Caistor b. Norwich) E2
— Silurum (Caer-Gwent) C3
Verulamium (Old Verulam b. St. Albans) D3
Vindogladia (Winburn?) CD3
Vinovia (Binchester) D1
Viroconium (Wroxeter) C2
II. Dalmatia.
NO,6–8
Argentaria (Silbergruben bei Varesch) O6
Corcyra Nigra (Curzola, slaw. Karkar) N7
Delminium (Trigl) N7
Drinus, Fluß (Drina) O6
Epidaurus (Alt-Ragusa) O7
Melita, Insel (Meleda) N7
Narona (Vido, Ruinen) N7
Salonae (Salona bei Spalato) N7
III. Gallia.
B–J,3–7
1) Aquitania
C–G,5–7
Acitodunum (Ahun) F5
Aginnum (Agen) F6
Anderitum (Anterieux) F6
Aquae Bormonis (Bourbon-l’Archambault) F5
— Tarbellicae (Dax) D7
Argentomagus (Argenton) E5
Arverni (Landschaft Auvergne) F6,5
Augustonemetum (Clermont-Ferrand) F6
Augustoritum Lemovicum (Limoges) E6
Aunedonnacum (Aulnoy) D5
Auscii (Auch) E7
Avaricum Biturigum (Bourges) F5
Beneharnum (Orthez in Béarn) D7
Bigorri (Bigorre) DE7
Bituriges-Cubi EF5
— Vivisci D6
Blavia (Blaye) D6
Boji (Buch) D6
Burdigala (Bordeaux) D6
Caduci (Quercy) E6
Calagurris (Cazères?) E7
Cantilia (Chantelle) F5
Carantomagus (Le Cranton) F6
Carasa (St.-Palais) D7
Caris, Fluß (Cher) E5
Condate (Cognac) D6
Convenae (Comminges) E7
Corterate (Coutras) D6
Cosa (Cos) E6
Cossio Vasatum (Bazas) D6
Crossa, Fluß (Creuse) E5
Divona (Cahors) E6
Elaver, Fluß (Allier) F6
Elimberris Ausciorum (Auch) E7
Elusa (Eauze) E7
Gabali (Gevaudan) F6
Garumna, Fluß (Garonne, Gironde) E6
Gergovia (Gergoie, jetzt in Trümmern) F6
Iculisma (Angoulême) E6
Lactora (Lectoure) E7
Lapurdum (Bayonne in Labourdan) D7
Lemovices (Landschaft Limousin) E5,6
Limonum Pictonum (Poitiers) E5
Lugdunum Convenarum (St.-Bertrand de Comminges) E7
Mediolanum Santonum (Saintes) D6
— Biturigum (Château-Meillan) F5
Nitiobroges E6
Noviorigum (Royan) D6
Ogia, Insel (Ile d’Yeu) C5
Oltis, Fluß (Lot) E6
Petrocorii (Landschaft Périgord) E6
Pictavi (Landschaft Poitou) DE5
Ratis, Insel (Ile de Ré) D5
Rauranum (Rom) E5
Revessio (St.-Paulien) F6
Ruteni (Landschaft Rouerque) F6
Samnitum, Insel (Noirmoutier) C5
Santones (Landschaft Saintonge) DE6,5
Segodunum Rutenorum (Rodez) F6
Segura (Bressuire) D5
Sotiates (Sos) E6
Tarbelli D7,6
Tarusates (Gebiet von Teursan) D6,7
Turba (Tarbes) E7
Uliarus, Insel (Ile d’Oléron) D5,6
Uxellodunum (Luzech?) E6
Vasates (Gebiet von Bazas) DE6
Vellavi (Vellay) FG6
Vesubium (La Réole) E6
Vesunna (Petrocoriorum, jetzt Périgueux) E6
2) Belgica
E–J,3–5
Alesia (Alise-Ste.-Reine) G5
Ambiani (Gebiet von Amiens) EF4
Andematunnum Lingonum (Langres) G5
Arar, Fluß (Saône) G5
Argentovaria (Trümmer b. Artzenheim) H4
Atrebates (Landschaft Artois) F3
Augusta Rauracorum (Augst) H5
— Treverorum (Trier) H4
— Viromanduorum (Vermand) F4
Augustomagus Silvanectium (Senlis) F4
Ausava (Büdesheim) H3

[Ξ]

Aventicum (Avenches, Wiflisburg) H5
Bagacum (Bavay) F3
Basilia (Basel) H5
Beda (Bitburg) H4
Bellovaci (Gebiet von Beauvais) EF4
Bibrax (Bièvre) F4
Caesaromagus Bellovacorum (Beauvais) F4
Camaracum (Cambrai, Kamerijk) F3
Castellum Menapiorum (Cassel) F3
Dibio (Dijon) G5
Divodurum Mediomatricorum (Metz) H4
Dubis, Fluß (Doubs) H5
Durocatalauni (Châlons sur Marne) G4
Durocartorum Remorum (Reims) G4
Duroicorigum (Doullens) F3
Gessoriacum, später Bononia (Boulogne) E3
Helvetii HJ5
Itius Portus (Wissant) E5
Lausonna (Lausanne) H5
Lemanus Lacus (Lac Léman, Genfer See) H5
Leuci GH4
Lingones (Gebiet von Langres) G5
Mandabii G5
Matrona, Fluß (Marne) FG4
Mediomatrici (Gebiet von Metz) GH4
Minariacum (Merghem, Merville) F3
Morini F3
Mosa, Fluß (Maas) G4
Mosella, Fluß (Mosel) H4
Nasium (Naix) G4
Nemetocenna Atrebatum (Arras) F3
Nervii F3
Noviodunum Suessionum (Soissons) F4
— Helvetiorum (Nyon) H5
Noviomagus (Nimwegen) G4
Orolaunum (Arlon) G4
Rauraci H4,5
Remi (Gebiet von Reims) FG4
Rhenus, Fluß (Rhein) HJ5
Ricciacum (Ritzingen) H4
Salodurum (Solothurn) H5
Samarobriva Ambianorum (Amiens) F4
Scaldis, Fluß (Schelde) F3
Scarpona (Scarponne, Trümmer) H4
Segessera (Bar sur Aube?) G4
Segobodium (Seveux) G5
Sequana, Fluß (Seine) G5
Sequani GH5
Solimariaca (Soulosse) G4
Suessiones (Gebiet von Soissons) F4
Taruenna (Thérouanne) E3
Tilena (Thil-Châtel) G5
Treveri (Gebiet von Trier) GH4
Tullum (Toul) G4
Turnacum (Tournai, Doornik) F3
Vesontio (Besançon) H5
Vindonissa (Windisch) J5
Virodunum (Verdun) G4
Viromandui (Landschaft Vermandois) F4
Viroviacum (Warwick) F3
3) Gallia Lugdunensis
B–G,4–6
Abrincatui (Gebiet von Avranches) D4
Aedui FG5
Agedincum Senonum (Sens) F4
Alauna (Aleaume) D4
Ambarri G5
Andes D5
Augustobona, später Tricassium (Troyes) F4
Augustodurum Bajocassium (Bayeux) D4
Aulerci-Cenomani E4
— -Diablintes D4
— -Eburovices (Gebiet von Évreux) E4
Autessiodurum (Auxerre) F5
Autricum Carnutum (Chartres) E4
Bajocasses (Gebiet von Bayeux) D4
Bibracte, später Augustodunum (Autun) G5
Boji F5
Breviodurum (Brionne) E4
Cabillonum (Châlon sur Saône) G5
Caesarea, Insel (Jersey) C4
Caesarodunum Turonum (Tours) E5
Calagum (Chailly) F4
Caletes (Caux) E5
Caris, Fluß (Cher) E5
Carnutes (Gebiet v. Chartres) EF4,5
Cenabum, später Aureliani (Orléans) E5
Condate Redonum (Rennes) D4
— Aeduorum (Cosne) F5
— Eburovicum (Condé sur Iton) E4
Condivicnum Namnetum (Nantes) D5
Coriallum (Gouril) D4
Corocotinum (Havre? Harfleur?) E4
Crossa, Fluß (Creuse) E5
Curioselitae (Gebiet von Corseult) CD4
Darioricum Venetorum (Vannes) C5
Decetia (Décise) F5
Duretia (Rieux?) C5
Durocasses (Dreux) E4
Forum Segusiavorum (Feurs in Forez) G6
Gesocribate (Brest?) B4
Icauna, Fluß (Yonne) F5
Jatinum Meldorum (Meaux) F4
Juliobona (Lillebonne) E4
Juliomagus Andecavorum (Angers) D5
Legedia Abrincatuorum (Avranches) D4
Lidericus, Fluß (Loir) DE5
Liger, Fluß (Loire) D5
   G5
Lugdunum (Lyon) G6
Lutetia Parisiorum (Paris) F4
Matisco (Mâcon) G5
Mecletodunum (Melun) F4
Mediolanum Eburovicum (Évreux) E4
Meldi (Gebiet von Meaux) F4
Namnetes (Gebiet von Nantes) D5
Noviodunum Diablintum (Jublains) D4
— Aeduorum, später Nevirnum (Nevers) F5
Noviomagus Lexoviorum (Lisieux) E4
Osismii (Guemené) BC4
Parisii (Gebiet von Paris) EF4
Pocrinium (Perrigny) F5
Redones (Gebiet v. Rennes) CD4
Rhodanus, Fluß (Rhône) G6
Rotomagus (Rouen) E4
Sarnia, Insel (Guernsey) C4
Sarta, Fluß (Sarthe) D5
Segusiavi FG5,6
Senones (Gebiet von Sens) F4
Sequana, Fluß (Seine) E4
Sidolocum (Saulieu) G5
Sipia (Visseiche) D5
Subdinum Cenomanorum (Le Mans) E5
Tasciaca (Thesée) E5
Tricasses FG4
Turones (Landschaft Touraine) E5
Vellaunodunum (Château-Landon) F4
Vellocasses (Landschaft Vexin) EF4
Veneti C5
Viducasses D4
Vigenna, Fluß (Vienne) E5
Vindilis, Insel (Belle-Isle-en-mer) C5
Vorgium C5
4) Gallia Narbonensis
E–H,5–7
Alba (Alps) G6
Albici (Aulps) G7
Allobroges GH6
Antipolis (Antibes) H7
Aquae Sextiae (Aix) G7
Arausio (Orange) G6
Arelate (Arles) G7
Avenio (Avignon) G7
Carcaso (Carcassonne) F7
Caturiges H6
Cavari G6
Centrones H6
Cessero (St.-Thibéry) F7
Condate Allobrogum (Seyssel) G6
Crajocelli H6
Cularo, später Gratianopolis (Grenoble) G6
Dinia (Digne) H6
Druentia, Fluß (Durance) G7
Elusio (St.-Pierre d’Elsonne) E7
Genava (Genf, franz. Genève) H5
Helvii G6
Isara, Fluß (Isère) GH6
Lemanus Lacus (Lac Léman, Genfer See) H5
Loteva (Lodève) F7
Massilia (Marseille) G7
Matavonium (Cabasse) H7
Narbo (Narbonne) F7
Nemausus (Nîmes) G7
Oxybii H7
Reji Apollinaris (Rie) H7
Rhodanus, Fluß (Rhône) G6
Salluvii G7
Sardones EF7
Tarasco (Tarascon) G7
Tolosa (Toulouse) E7
Ucetia (Uzès) G6
Valentia (Valence) G6
Vapincum (Gap) H6
Vasio (Vaison) G6
Vienna (Vienne) G6
Vocontii GH6
Volcae-Arecomici F7
— -Tectosages EF7
5) Germania Inferior
GH3,4
Aduatuca Tungrorum (Tongres) G3
Antunacum (Andernach) H3
Asciburgium (Asberg) H3
Bonna (Bonn) H3
Colonia Agrippina (Köln) H3
— Trajana H3
Condrusi (Condroz) G3
Confluentes (Koblenz) H3
Divitio (Deutz) H3
Eburones GH3
Gelduba (Gellep) H3
Geminiacum (Gembloux) G3
Gugerni GH3
Menapii G3
Mosa, Fluß (Maas) G3
Noviomagus (Nimwegen) G3
Paemani (Famène) G3
Rigomagus (Remagen) H3
Tolbiacum (Zülpich) H3
Tungri (Tongern) G3
Ubii H3
6) Germania Superior
HJ,3–5
Agri Decumates HJ4,5
Alteja (Alzei) J4
Aquae Mattiacae (Wiesbaden) J3
Argentoratum (Straßburg) H4
Aurelia Aquensis (Baden) J4
Bingium (Bingen) H4
Borbetomagus (Worms) J4

[Ξ]

Brigobanna (Hüfingen a. d. Brege) J4,5
Clarenna (Köngen?) J4
Concordia (Altenstadt-Weißenburg) H4
Juliomagus J5
Mogontiacum (Mainz) J3,4
Mons Brisiacus (Breisach) H4
Murra (Murrhart) J4
Nemetes HJ4
Nicer, Fluß (Neckar) J4
Noviomagus, später Spira (Speier) J4
Sumelocenna (Rottenburg) J4
Tabernae Tribocorum (Elsaß-Zabern) H4
— Nemetum (Rhein-Zabern) J4
Triboci H4
Vangiones HJ4
IV. Germania.
F–P,1–4
Adrana, Fluß (Eder) J3
Alara, Fluß (Aller) K2
Albis, Fluß (Elbe) J2
   M3
Amisia, Fluß (Ems) H2
Angili (Landschaft Angeln) J1
Angrivarii (Landschaft Engern) J2
Baemi N4
Batavi (Landschaft Betuwe) G3
Bructeri (im Mittelalter Gau Borohtra) HJ2,3
Burgundiones MN2
Buri NO3
Campi Racatae M4
Campus Idistavisus J2
Caninefates (Kennemerland) G2
Chamavi (im Mittelalter Gau Hamaland) HJ2
Charudes J1
Chasuarii HJ2
Chatti (Hessen) J3
Chattuarii (im Mittelalter Hattera-Gau) HG2
Chauci J2
Chersonesus Cimbrica (Jütland u. Schleswig) J1
Cherusci JK3
Danuvius, Fluß (Donau) L4
Dulgibini K2
Eudoses JK0
Flevo Lacus (Zuidersee, Vlie) G2
Frisii (Friesland) GH2
Guttones OP2,1
Helvecones MN2
Hermunduri (Thüringer) KL2
Lagina, Fluß (Leine) J2
Langobardi JK2
Ligii M–O,3
Limes Romanus (Pfahlgraben) K4
Lugdunum Batavorum (Leiden) G2
Luppia, Fluß (Lippe) H3
Marcomanni LM4,3
Margus, Fluß (March) N4
Marvingi K3
Mattium (Maden) J3
Moenus, Fluß (Main) K3,4
Naharnavali NO3
Onestrudis, Fluß (Unstrut) K3
Quadi MN4
Rura, Fluß (Ruhr) H3
Sala, Fluß (Saale) K3
Saxones (Sachsen) JK1,2
Sciri N1
Semnones-Suebi L2,3
Sigambri HJ3
Silingi M3
Sinus Venedicus (Danziger Bucht) O1
Suardones KL2,1
Tencteri HJ3
Teutones KL2
Trajectum (Utrecht) G2
Tubantes (Landschaft Twenthe) HJ3
Turcilingi MN2
Usipii H3
JK4
Vallum Hadriani (Pfahlgraben) J4
Varini L2
Varisti K3,4
Viadua, Fluß (Oder) M2
Vidrus, Fluß (Vecht) H2
Vistula, Fluß (Weichsel) O2
Visurgis, Fluß (Weser) J2
— Fluß (Werra) K3

 
Aestui (Litauer, Ljetuwa) P2,1
Anartes OP4
Aucha, Fluß (Waag) O4
Cotini O4
Granua, Fluß (Gran) O4
Jazyges Metanastae OP5,4
Osi O4
Tisia, Fluß (Theiß) P5
Vallum Romanum OP6
Venedae (Wenden) P3,2
V. Hispania.
B–F,7,8
Calagurris Nassica (Calahorra) CD7
Clunia (Peñalva del Castro) C8
Emporiae (Ampurias) F7
Flaviobriga (Bilbao? Portugalete?) C7
Iberus, Fluß (Ebro) C7
Iturissa (Roncesvalles) D7
Jaca (Jaca) D7
Juliobriga (Reynosa) B7
Oeasso (Oyarzun) D7
Osca (Huesca) D7
Pompaelo (Pampluna) D7
Portus Victoriae (Santander) C7
Segisamo (Sasamon) B7
Suessatium (Iruña bei Vitoria) C7
Virovesca (Bribiesca) C7
VI. Italia.
H–N,5–8
1) Etruria
J–L,6,7
Aretium (Arezzo) K7
Arnus, Fluß (Arno) K7
Florentia (Florenz, ital. Firenze) K7
Ilva, Insel (Elba) K7
Luca (Lucca) K7
Luna (Luni, Trümmer) K6
Perusia (Perugia) L7
Pisae (Pisa) K7
Sena (Siena) K7
Tiberis, Fluß (Tiber, ital. Tevere) L7
Volsinii (Bolsena) KL7
2) Gallia Cisalpina
H–L,5,6
Addua, Fluß (Adda) J6
Anauni (im Val di Non, Nonsberg) K5
Augusta Praetoria (Aosta) H6
Bedriacum K6
Benacus Lacus (Gardasee) K6
Bononia (Bologna) K6
Brixia (Brescia) K6
Comum (Como) J6
Cremona (Cremona) K6
Euganei K6,5
Gallia Cispadana J–L6
— Transpadana H–K,5,6
Hostilia (Ostiglia) K6
Larius Lacus (Comersee) J5,6
Lepontii (Val Leventina) J5
Mantua (Mantua, ital. Mantova) K6
Mediolanum (Mailand, ital. Milano) J6
Mutina (Modena) K6
Orobii oder Orumbovii (Val Brembana) JK5,6
Padus, Fluß (Po) H6
   K6
Parma (Parma) K6
Placentia (Piacenza) J6
Ravenna (Ravenna) K6
Segusio (Susa) H6
Stoeni (Stenico) K6,5
Ticinum (Pavia) J6
Ticinus, Fluß (Ticino, Tessin) J6
Tridentum (Trient) K5
Venonetes J5
Vercellae (Vercelli) J6
Verona (Verona) K6
3) Liguria
HJ6,7
Dertona (Tortona) J6
Genua (Genua, ital. Genova) J6
Hasta (Asti) J6
Nicaea (Nizza) H7
Pollentia (Pollenzo) H6
Savo (Savona) J6
Tanarus, Fluß (Tanaro) HJ6
4) Picenum
L7
Ancona (Ancona) L7
Asculum (Ascoli) L7
Firmum (Fermo) L7
Hatria (Atri) L7
5) Umbria
L6,7
Ariminum (Rimini) L6
Rubicon, Fluß (Rugone) L7
Spoletium (Spoleto) L7
6) Venetia
K–M,5,6
Adria (Adria) L6
Altinum (Altino, Trümmer) L6
Aquileja (Aquileja, slaw. Aglar) L6
Athesis, Fluß (Etsch, ital. Adige) L6
Bellunum (Belluno) L5
Concordia (Concordia) L6
Feltria (Feltre) K5
Forum Julium (Cividale in Friaul) L5
Istria (Istrien) LM6
Julium Carnicum (Zuglio) L5
Patavium (Padua, ital. Padova) K6
Pola (Pola) L6
Tergeste (Triest) L6
Vicetia (Vicenza) K6

 
Amiternum L7
Aternum (Trümmer bei San Vittorino) M7
Aternus, Fluß (Aterno) LM7
Reate (Rieti) L7
VII. Ivernia.
A1,2
Brigantes A2
Darini A1
Menapii A2
Voluntii A1
VIII. Liburnia.
MN6,7
Argyruntum M6
Avendo M6
Blandona (Vrana) M7
Burnum N6,7
Crexa, Insel (Cherso, slaw. Tschres) M6
Curicta, Insel (Veglia, slaw. Krk) M6
Jadera (Zara) M6
Oeneus, Fluß (Unna) N6
Scardona (Scardona) MN7
Senia (Segna, slaw. Zengg) M6
Tarsatica (Tersatto bei Fiume) M6
IX. Moesia.
OP6,7
Drinius, Fluß (Drina) O6
X. Noricum.
LM4,5
Alauni (Hallein) L5
Ambidravi L5
Ambisontii L5
Anisus, Fluß (Enns) LM5
Arlape, Fluß (Erlaf) M4
Bedajum (Seebruck) L4,5
Bojodorum (Innstadt-Passau) L4
Celeja (Cilli) M5
Juvenna (Jaunstein) M5
Lauriacum (Lorch bei Enns) M4
Murus, Fluß (Mur) M5
Noreja (Neumarkt) M5
Norici M5
Ovilaba (Wels) LM4

[Ξ]

Santiacum (Villach) L5
Selvaces L5,4
Solva (Seggau) M5
Tergolape L4,5
Teurnia (Trümmer auf dem Lurnfeld) L5
Trigisamum (Traismauer) M4
XI. Pannonia.
L–P,4–6
1) Pannonia Inferior
N–P,5,6
Altinum (Mohács) O6
Amantes O5
Annamatia (Duna-Földvár) O5
Aquincum (Alt-Ofen) O5
Certisa (Diakovár) O6
Cibalae (Vinkovce) O6
Cusum (Peterwardein) O6
Herculia (Stuhlweißenburg) O5
Marsonia (Brod) O6
Mursa (Essek) O6
Pelso Lacus (Balatón, Plattensee) NO5
Saldae (Bertschka) O6
Scordisci O6
Sirmium (Mitrovitza in Syrmien) O6
Sopianae (Fünfkirchen) O5
2) Pannonia Superior
L–O,4–6
Aemona (Laibach, slaw. Lubiana) M5
Aquae Pannonicae (Baden bei Wien) N4,5
Aravisci MN5
Arrabo, Fluß (Raab) MN5
Arrabona (Raab) N5
Bregetio (O-Szöny) O5
Carnuntum (Deutsch-Altenburg b. Haimburg) N4
Colapiani MN6
Colapis, Fluß (Kulpa) M6
Dravus, Fluß (Drau) N5,6
Hercuniates NO5
Jovia (Ludbregh) N5
Latovici MN6,5
Metullum (Möttling) M6
Mogentianae (Keszthély) N5
Mursella (Petrievci) N5
Oeneus, Fluß (Unna) N6
Pelso Lacus (Balatón, Plattensee) NO5
Poetovio (Pettau) M5
Savaria (Stein am Anger) N5
Savus, Fluß (Sau) LM5
Segestica (Siscia) N6
Servitium N6
Varciani N6
Vindobona (Wien) N4
XII. Rhaetia
(mit Vindelicia).
H–L,4–6
Abodiacum (Epfach) K5
Abusina (bei Abensberg am Fluß Abens) K4
Aenus, Fluß (Inn) K5
Aquileja (Aalen) K4
Athesis, Fluß (Etsch, ital. Adige) K5
Augusta Vindelicorum (Augsburg) K4
Bauzanum (Bozen) K5
Bratananium (Starnberg?) K4
Breuni (am Brenner) K5
Brigantia (Bregenz) L5
Brigantinus Lacus (Bregenzer See, Bodensee) L5
Brixentes (Brixen) K5
Cambodunum (Kempten) K5
Castra Augusta (Geiselhöring) L4
— Batava (Passau) L4
Curia (Chur) J5
Danuvius, Fluß (Donau) J4
Guntia, Fluß (Günz) K5,4
Isara, Fluß (Isar) L4
Lemanus Lacus (Lac Léman, Genfer See) H5
Lepontii (in Val Leventina) J5
Licus, Fluß (Lech) K4
Losodica (Öttingen) K4
Magia (Maienfeld) J5
Matrejum (Matrei) K5
Nantuates H5
Octodurus (Martigny) H5
Partanum (Partenkirchen) K5
Pons Aeni (Pfunzen) L5
Regina (Regensburg) L4
Sedunum (Sitten, franz. Sion) H5
Veldidena (Wilten bei Innsbruck) K5
Venonetes J5
Venostae (im Vintschgau) K5
Verageri H5
Viberi HJ5
XIII. Meere u. Meeresteile.
 
Flevo Lacus (Zuidersee, Vlie) G2
Fretum Gallicum (Pas de Calais, Straße von Dover) E3
Mare Adriaticum (Adriatisches Meer) L–O,6–8
— Suebicum (Ostsee). J–P,1
Oceanus Atlanticus (Atlantischer Ozean) A–D,3–7
— Britannicus (Canal La Manche) C–E,3,4
— Germanicus (Nordsee, Deutsches Meer) C–J,1–3
— Ivernicus (Irisches Meer) A–C,1,2
Sinus Gallicus (Golfe du Lion) FG7
— Ligusticus (Meerbusen von Genua) J6,7
— Venedicus (Danziger Bucht) O1