MKL1888:Graphotypie

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Graphotypie“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 627
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Graphotypie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 627. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Graphotypie (Version vom 24.06.2023)

[627] Graphotypie (griech., „Schreib- oder Zeichendruckkunst“), ein von Clinton Hitchcock; einem Xylographen zu New York, erfundenes Verfahren zur Herstellung von Klischees, welche wie Holzschnitte neben Typensatz auf der Buchdruckpresse gedruckt werden können. Äußerst fein gemahlene Kreide wird auf einer Metallplatte ausgebreitet und dem Druck einer hydraulischen Presse ausgesetzt. Die Oberfläche der Kreideschicht wird dann mit schwachem Leimwasser genetzt, worauf die Zeichnung mit einem feinen Pinsel in besonderer Tinte, welche die von ihr berührten Kreideteile verhärtet, ausgeführt wird. Dies muß in Punkt- oder Linienmanier geschehen und in vollen Flächen; Halbtöne lassen sich nur in den ersten beiden Manieren herstellen. Die unbezeichnet gebliebenen weißen Stellen werden sodann mit eignen Pinseln bearbeitet und tiefer gebürstet; die von der Tinte durchtränkten Stellen bleiben dabei als erhabene Linien stehen. Hierauf wird die Platte zur Härtung in eine Flüssigkeit getaucht und dient nun auf gewöhnliche Weise zur Herstellung eines Stereotyps, oder sie wird graphitiert und auf galvanoplastischem Weg ein Niederschlag gewonnen. Das Verfahren ist billig und erfordert wenig Zeit, vermag jedoch den feinern Holzschnitt nicht zu ersetzen.

Anmerkung (Wikisource)[Bearbeiten]

Vgl.: