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MKL1888:Haubitze

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Haubitze“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Haubitze“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 211212
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Haubitze. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 211–212. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Haubitze (Version vom 06.11.2024)

[211] Haubitze (v. tschech. haufnice), ursprünglich eine hölzerne Schleuder zum Werfen von Steinen „haufenweise“, dann ein in einer Räderlafette liegendes glattes Wurfgeschütz, dessen Rohr, 6–8 Kaliber lang, in seiner Länge zwischen den Kanonen und Mörsern stand, ein zur Zeit aus den meisten Artillerien gänzlich verdrängtes Geschütz. Die Haubitzen schossen Granaten, Kartätschen, Schrapnells, Brand- und Leuchtgeschosse. Sie kommt (als Hauffnitz) zuerst um 1425 unter Ziska bei den Hussiten vor, schoß damals Steinkugeln und erhielt erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Granaten. Ihr Kaliber war das der 3- und 4-Pfünder (meist Berghaubitzen), 7-, 10-, 25-, 30- und 50-Pfünder, von welchen die 7- und 10pfündigen zur Feldartillerie gehörten. Sie dienten vorzugsweise zum Beschießen gedeckter Ziele, z. B. des Innern von Schanzen, Rikoschettieren, Einschießen von Erd- und [212] Mauerwerk und im Feld gegen tiefe Truppenaufstellungen mit dem Rollwurf, Schrapnell- und Kartätschenwurf, ersterer wegen mangelhaften Zünders, waren von geringer Wirkung. Man pflegt heute auch die kurzen gezogenen Kanonen „Haubitzen“ zu nennen.