MKL1888:Hebelade

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hebelade“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 255
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Hebelade. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 255. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hebelade (Version vom 20.04.2021)

[255] Hebelade, Vorrichtung zum Heben von Lasten mittels Hebelkraft auf geringe Höhen. Die Hebung geschieht ruckweise, indem der Hebel auf und nieder bewegt wird, wobei jedesmal der Stützpunkt des Hebels höher gelegt wird. Man unterscheidet die deutsche, französische und schwedische H., von welchen nur die letztere noch zuweilen zum Ausziehen von Baumwurzeln oder zum Aufziehen von Schützen bei Schleusen gebraucht wird. Von den deutschen und französischen Hebeladen ist man deshalb ganz abgekommen, weil sie zwischen je zwei Hebungen die Last ein Stück zurücksinken lassen, womit eine bedeutende Kraftvergeudung verbunden ist. Die Figur zeigt eine schwedische H., wie sie zum Aufziehen von Schützen verwendet wird.

Schwedische Hebelade.

AA ist ein um den am Gestell B befestigten Zapfen C schwingender Doppelhebel, der mit seinen in der Nähe des Drehpunktes angebrachten Ausschnitten D und D1 abwechselnd unter die Bolzen E und E1 greift. Letztere können in den zu beiden Seiten der Schleife FF angebrachten Löcherreihen beliebig versetzt werden. Bewegt man den Hebel aus der in der Figur angegebenen horizontalen Stellung mit dem linken Arm aufwärts, so wird dadurch der Bolzen E und mit ihm die Schleife FF samt dem durch die Zugstange G daran hängenden Schützen angehoben. Ist nun dabei der rechte Hebelarm so weit niedergegangen, daß sein Ausschnitt D1 gerade unter dem nächst tiefern Loch der rechten Reihe steht, so wird der Bolzen E1 in dieses gesteckt und dann der rechte Hebelarm nach oben bewegt, wobei wieder eine Hebung von A eintritt, bis der linke Ausschnitt D um ein Loch abwärts gegangen ist, in welches jetzt der Bolzen E gesteckt wird etc. Zur Zeit ist die Bedeutung der seit dem 17. Jahrh. bekannten Hebeladen eine sehr geringe, weil man für einfache Hebezwecke vollkommnere Apparate in den direkt wirkenden Winden (s. d.) besitzt. Vgl. Litteratur bei Hebeapparate.