MKL1888:Hermas

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hermas“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 428
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Hermas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 428. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hermas (Version vom 10.07.2021)

[428] Hermas, einer der sogen. apostolischen Väter, nach früherer Annahme identisch mit dem Röm. 16, 14 erwähnten H. In der zweiten Hälfte des 2. Jahrh. verbreitete sich von Rom aus eine ursprünglich griechisch geschriebene Schrift unter dem Titel: „Hermae pastor“ („Der Hirt des H.“), welche nach 140 ein Bruder des römischen Bischofs Pius I. verfaßt hatte. Lange besaßen wir diesen eine letzte Frist zur Buße verkündigenden, apokalyptischen Roman nur in altlateinischen und äthiopischen Übersetzungen. Erst neuerdings ist das griechische Original selbst aufgefunden worden und zwar in den beiden Formen der Leipziger (hrsg. von Anger und Dindorf, Leipz. 1856) und der sinaitischen Handschrift (hrsg. von Tischendorf, 1863). Hilgenfeld hat daraus einen lesbaren Text (in „Novum Testamentum extra canonem receptum“, 2. Aufl., Leipz. 1880) und auch die altlateinische Übersetzung hergestellt („Hermae pastor. Veterem latinam interpretationem edidit“, das. 1873). Die beste Ausgabe besorgten Gebhardt und Harnack (Leipz. 1877).