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MKL1888:Huxley

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Huxley“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Huxley“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 829
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Huxley. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 829. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Huxley (Version vom 22.11.2023)

[829] Huxley (spr. hö́ckslĭ), Thomas Henry, Naturforscher, geb. 4. Mai 1825 zu Ealing bei London, studierte Medizin, besuchte 1842 das Sydenham College, später die am Charing Croß-Hospital bestehende medizinische Schule und begleitete 1846–50 den Kapitän Owen Stanley auf einer Expedition nach den Gewässern der östlichen und nördlichen Küsten Australiens. 1855 wurde er Professor der Naturgeschichte an der königlichen Bergschule in London und Professor der Physiologie an der Royal Institution. 1862 wurde er Professor der vergleichenden Anatomie und Physiologie am Royal College of Surgeons in London und erhielt damit die Direktion der von Hunter gegründeten und nach ihm benannten Sammlung. Für Huxleys ganze wissenschaftliche Richtung war jene vierjährige Reise auf einem betreffs der niedern Klassen der wirbellosen Tiere noch sehr wenig untersuchten Meer von außerordentlicher Bedeutung. Er veröffentlichte 1849 einen Aufsatz über die Anatomie und die Verwandtschaftsverhältnisse der Medusen und Untersuchungen über die Hydrozoen, namentlich über die ozeanischen Formen der Siphonophoren. 1859 erschien das große Werk „On the oceanic Hydrozoa“, welchem sich weitere Resultate seiner Reiseuntersuchungen in den folgenden Jahren anschlossen. Seit 1855 beschäftigte er sich vorwaltend mit der Anatomie der Wirbeltiere und nahm bald eine der Owenschen entgegengesetzte Stellung ein. Großes Aufsehen erregte sein Buch „Evidence as to man’s place in nature“ (3. Aufl., Lond. 1864; deutsch von Carus, Braunschw. 1863), in welchem er nachwies, daß die anatomische Verwandtschaft des Menschen mit den anthropomorphen Affen viel größer ist als die zwischen den letztern und den übrigen Affen. Von neuern Arbeiten Huxleys sind noch zu nennen: „Elementary atlas of comparative osteology“ (1864); „Lectures on comparative anatomy“ (1864); „Lessons in elementary physiology“ (1866, 7. Aufl. 1885; deutsch von Rosenthal, 2. Aufl., Leipz. 1881); „Palaeontologia indica“ (1866); „Anatomy of vertebrated animals“ (1871; deutsch von Ratzel, Bresl. 1873); „Lay sermons, addresses etc.“ (1871); „Critiques and addresses“ (1873); „Physiography“ (mit Rudler, 1877; deutsch 1884); „Anatomy of the invertebrated animals“ (1877; deutsch von Spengel, Leipz. 1878); „Practical instructions in elementary biology“ (1875; deutsch, Stuttg. 1881); „American addresses“ (1877; deutsch von Spengel; Braunschw. 1882); „The crayfish“ (4. Aufl. 1884; deutsch: „Der Krebs“, Leipz. 1880); „Science and culture, and other essays“ (1882). Von seinen „Reden und Aufsätzen“ veranstaltete Fritz Schultze eine deutsche Ausgabe (Berl. 1877).