MKL1888:Huy

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Huy“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 829
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Huy. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 829. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Huy (Version vom 22.11.2023)

[829] Huy (Huywald), bewaldeter Höhenzug nördlich von Halberstadt, der sich 20 km lang in der Richtung von O. nach W. zwischen Schwanebeck und Dardesheim ausdehnt und bis 305 m hoch ansteigt. Nahe dem höchsten Punkt liegt das weithin sichtbare ehemalige Benediktinerkloster Huysburg (1084 gegründet, 1525 niedergebrannt und 1804 aufgehoben), am Fuß desselben das Rittergut Röderhof mit bedeutender Bierbrauerei.

Huy (spr. hü̆ī, vläm. Hoey), Hauptstadt eines Arrondissements in der belg. Provinz Lüttich, an beiden Ufern der Maas, die hier das Flüßchen Hoyoux aufnimmt, und an der Eisenbahn Lüttich-Namur, zwischen hohen Felsen, hat eine 1822 erbaute, aus einem bastionierten, stark kasemattierten Viereck bestehende Citadelle (gegenwärtig Staatsgefängnis), eine schöne gotische Kollegiatkirche (1311 begonnen, neuerdings restauriert) und (1885) 13,114 Einw., welche Brennerei, Gerberei, Fayence-, Weißblech-, Zink-, Papierfabrikation und Viehhandel betreiben. In der Nähe sind Eisengruben, Eisenhämmer und große Steinkohlenwerke. Es bestehen daselbst ein Athenäum, eine höhere Knabenschule, eine Industrieschule, ein bischöfliches Seminar und ein Tribunal. – H. wurde 1595 von Héraugières für die Generalstaaten erobert, 1675 von den Franzosen unter Marschall Créqui, 1693 abermals von diesen unter Villeroi, 1703 vom Herzog von Marlborough und Coehoorn genommen; die alten Werke wurden 1715 geschleift. In einer Vorstadt von H. stand die Abtei Neuf-Moustier, eine Gründung Peters von Amiens, der daselbst begraben liegt; im Garten der alten Abtei wurde ihm 1858 ein Standbild errichtet.