MKL1888:Knäuelwickelmaschine

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Knäuelwickelmaschine“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 867
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Knäuelwickelmaschine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 867. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kn%C3%A4uelwickelmaschine (Version vom 27.03.2022)

[867] Knäuelwickelmaschine, eine Maschine, mittels deren man Garne, Bindfaden, Schnüre etc. auf mechanischem Weg in die Form eines Knäuels wickeln kann. Die K. ahmt fast genau die Bewegung der ein Knäuel wickelnden Hand nach, ebenso hat auch das entstehende Knäuel mit einem von der Hand hergestellten die größte Ähnlichkeit; nur wird zur Auflösung desselben beim Verbrauch das innere Ende benutzt, welches zu diesem Zweck außerhalb des Knäuels zurückbehalten wird. Das Knäuel wird auf einem Stab von etwa 20 mm Dicke gebildet und erhält daher im

Steins Knäuelwickelmaschine.

Innern ein cylindrisches Loch. Das Aufwickeln erfolgt dadurch, daß der Faden eine Öse passiert, welche, an einer rotierenden Gabel befestigt, den erwähnten Stab umkreist. Letzterer kann gegen die Ebene dieses Kreises beliebig schräg gestellt werden, wodurch das Knäuel länger oder kürzer ausfällt, und er erhält eine langsame Drehung, damit sich die einzelnen Garnlagen nicht auf-, sondern nebeneinander legen und überhaupt eine runde Form entstehen lassen. Die K. von Stein (s. Figur) gestattet, Knäuel von jeder gebräuchlichen Größe und Form zu wickeln. An einem gußeisernen Arm a ist ein Schwungrad c angebracht, welches auf einem Bolzen d vermittelst der Kurbel e drehbar ist. Eine kleine, in a eingeschraubte Röhre f trägt den Flügel g, welcher von einer über das Schwungrad laufenden Schnur in Umdrehung versetzt wird und dadurch das durch die Röhre f zugeführte Garn von der Öse o auf die Spindel i wickelt, welche ihrerseits durch den Wirtel k und eine Schnur von dem Wirtel l gedreht wird. Seitlich an a sitzt ferner ein Bügel m, der um einen Zapfen h drehbar ist und die Spindel i trägt. Soll nun ein Knäuel gewickelt werden, so dreht man die Kurbel e, wodurch der Flügel g die Spindel umwickelt, während die langsame Drehung der Spindel i um die Achse und das langsame oder schnellere Heben und Senken des Bügels m die Kreuzung des Fadens und die flache oder längliche Knäuelform hervorbringen.