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MKL1888:Kolzów

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kolzów“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kolzów“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 973
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Kolzów. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 973. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kolz%C3%B3w (Version vom 16.01.2023)

[973] Kolzów, Alexei Wassiljewitsch, russ. Volksdichter, geb. 2. Okt. (a. St.) 1809 zu Woronesh, betrieb in seiner Jugend das väterliche Geschäft des Viehhandels, bildete sich daneben als Autodidakt, namentlich durch das Lesen der Werke Lomonossows, Dershawins, Shukowskijs, Puschkins u. a., und begann sich nun selbst im Dichten zu üben. Durch Geschäfte 1831 nach Moskau geführt, fand er Gelegenheit, seine Poesien zu veröffentlichen, und erwarb sich durch dieselben hohe Gönner. Er war eben im Begriff, sein Handelsgeschäft aufzugeben und nach Petersburg überzusiedeln, als er 19. Okt. (a. St.) 1842 an der Schwindsucht starb. Eine Ausgabe seiner Gedichte mit einer von Belinskij verfaßten Biographie erschien zu Petersburg 1846 (7. Aufl. 1880); ins Deutsche wurden sie von Fiedler (Leipz. 1885) übersetzt. Unter diesen Gedichten sind es vornehmlich die „Russischen Lieder“, welche von Kolzows Talent Zeugnis ablegen. Er war der erste, der das russische Volkslied wahrhaft künstlerisch verarbeitete.