MKL1888:Kometenspiel

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kometenspiel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 978979
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Kometenspiel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 978–979. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kometenspiel (Version vom 20.11.2023)

[978] Kometenspiel (gelber Zwerg), Kartenspiel, welches unter 3–8 Personen mit Whistkarte gespielt wird. Bei dreien erhält jeder 15, bei vieren 12, bei fünfen 9, bei sechsen 8, bei sieben 7 und bei achten 6 Blätter, der Rest bleibt stets als unbenutzter Talon. Fünf Blätter (die sogen. „schönen Blätter“) sind bevorzugt und müssen entweder auf eine Tafel gemalt oder, aus einem andern Spiel Karten entnommen, in die Mitte des Tisches gelegt werden. Dies sind die Karo-Sieben (der gelbe Zwerg), der Coeur-König, die Pik-Dame, der Treff-Bube und die Karo-Zehn. Auf diese Blätter setzt jeder vor Beginn des Spiels in der Reihe, wie sie aufgezählt wurden, 5, 4, 3, 2 und 1 Marke. Der König ist die höchste Karte, das As die niedrigste. Jedes Bild gilt 10, jede andre Karte nach Zahl ihrer Augen. Der Gang des Spiels ist einfach: auf jedes Blatt wird das nächst höhere gelegt, gleichviel von welcher Farbe, und jeder Spieler fährt mit dem Ablegen der Karte so lange fort, als er kann. Fehlt ihm ein Blatt, so kommt der Folgende an die Reihe. Wer alle Blätter zuerst los ist, hat gewonnen, und die andern zahlen ihm alle Augen, die sie noch in der Hand haben. Liegt ein zur Fortsetzung der Reihe nötiges Blatt im Talon, so konstatiert [979] sich dies durch Passen aller Spieler, und das Blatt wird übersprungen. Wer ein „schönes Blatt“ hat und es im Spiel anbringt, zieht ein, was darauf steht; wer aber ein schönes Blatt behalten muß, setzt den darauf stehenden Betrag bête. Wer alle seine Karten mit einemmal los wird, macht „Opera“[WS 1] oder „volle Hand“: er zieht alles, was auf der Tafel gesetzt ist, und erhält außerdem die Augen oder, nach Abmachung, Kartenzahl der andern vergütet. – K. hieß auch ein älteres, dem Boston ähnliches Kartenspiel.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: „Opeca“, vgl.: Encyclopädie der Spiele, Leipzig 1853, S. 649 Google