MKL1888:Kometensucher
[979] Kometensucher, ein zur Aufsuchung von Kometen dienendes Fernrohr, welches möglichst lichtstark sein und bei geringer Vergrößerung ein großes Gesichtsfeld besitzen muß. In früherer Zeit waren die zu dem genannten Zweck verwendeten Instrumente sehr einfach; der berühmte Kometenentdecker Messier bediente sich z. B. eines Fernrohrs von nur 2 Fuß Länge und 21/2 Zoll Öffnung, das bloß fünfmal vergrößerte, aber ein Gesichtsfeld von 4° besaß. Die neuern Instrumente sind größer; Merz hat K. bis zu 6 Pariser Zoll Öffnung konstruiert, Secrétan sogar einen von 7 Zoll Öffnung für die Sternwarte zu Marseille hergestellt. Vielfach sind sie altazimutal, öfters aber auch parallaktisch montiert. Da solche Instrumente selten fest aufgestellt, sondern meist im Freien benutzt werden, so müssen sie bequem transportabel und schnell aufstellbar sein; auch ist darauf zu sehen, daß der Beobachter beim Durchmustern einer größern Region des Himmels die Lage seines
Kometensucher. | |
Kopfes nicht sehr zu ändern braucht. Es wird deshalb bei altazimutaler Montierung das Okularende des Fernrohrs so kurz wie möglich gemacht, oder man wendet auch ein gebrochenes Fernrohr, wie bei kleinen Universalinstrumenten, an (vgl. Altazimut). Für parallaktische Montierung hat Villarceau eine Anordnung gegeben, bei welcher das Auge des Beobachters immer an derselben Stelle bleibt, und es ist von Schneider in Währing für die Wiener Sternwarte ein K. von 6 Zoll Öffnung und 41/2 Fuß Brennweite in dieser Weise montiert worden; vgl. beistehende Skizze. Viertelkreisförmige Rahmen verbinden die Deklinationsachse FF mit der Polarachse P sowie mit dem Fernrohr S derart, daß das Okularende des letztern stets im Schnittpunkt beider Achsenverlängerungen bleibt; qq sind Gegengewichte. Vgl. Bahnsucher.