MKL1888:Kufra

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kufra“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 278
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Kufra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 278. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kufra (Version vom 01.08.2021)

[278] Kufra (Kufara, El Kofra), Oasengruppe in der westlichen Sahara, zwischen 24–26° nördl. Br. und 19–23° östl. L. v. Gr., bestehend aus den Oasen Taiserbo (6343 qkm), Sighen (2054 qkm), Buseima (320 qkm), Erbehna (314 qkm) und Kebabo (8793 qkm), im ganzen 17,824 qkm (324 QM.) groß. Fließende Gewässer oder auch nur Wadis gibt es nicht, doch findet man Wasser überall dicht unter der Oberfläche. An Fruchtbäumen ist K. sehr reich, namentlich an Datteln, welche hier in Buschform auftreten, und von denen es 1 Million gibt. Pferde, Esel, Ziegen, Schafe und Rinder werden gehalten. Die Bevölkerung zählt aber nur 700 Köpfe, denn die meisten der Suyaaraber, welche die Datteln abernten, wohnen in Barka und halten sich nur vorübergehend in K. auf; die ansässige Bevölkerung ist auf das Kloster der Sekte Sidi Snussis, Sauya es Istat genannt, und das Dorf Dschof, beide in Kebabo, beschränkt. Die Gruppe steht in sehr losem Abhängigkeitsverhältnis zu Tripolis. Rohlfs (vgl. dessen Werk „Kufra“, Leipz. 1881) erreichte K. als der erste Europäer 1879, wurde aber in Kebabo angegriffen und zum Rückzug gezwungen.