MKL1888:Laar

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Laar“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 371
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Laar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 371. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Laar (Version vom 20.08.2021)

[371] Laar (Laer), Pieter van (de), holländ. Maler, geboren Anfang des 17. Jahrh. zu Laaren bei Naarden, ging frühzeitig nach Frankreich und von da nach Italien, wo er sich besonders in Rom aufhielt und zu Claude Lorrain, Poussin und Sandrart in Beziehungen trat. Wegen seiner verwachsenen Figur nannten ihn die Italiener Bamboccio, und die in seinem Stil gemalten komischen Szenen aus dem Volksleben wurden Bambocciaden (s. d.) genannt. Nach 16jährigem Aufenthalt in Italien ging er 1639 nach Amsterdam, ließ sich dann nach nochmaligem Aufenthalt in Italien in Haarlem nieder und starb gegen 1675. Er malte Hirten- und Räuberszenen, Jahrmärkte u. dgl. mit geistreicher Behandlung und kräftigem, freilich bisweilen zu schwerem Kolorit und gab für eine ganze Reihe niederländischer und italienischer Maler den Ton an. Ein Hauptwerk von ihm ist der Marktschreier in der Galerie zu Kassel. Andre Bilder befinden sich im Louvre, in Dresden, Wien, München, Schwerin u. a. O. Auch kennt man von ihm 20 Radierungen, zumeist Tiere, auch ländliche Szenen, die geistreich gearbeitet sind.