MKL1888:Laminarĭa

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Laminarĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Laminarĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 431
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Laminaria
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Laminarĭa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 431. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Laminar%C4%ADa (Version vom 20.08.2021)

[431] Laminarĭa Lamour. (Riementang, Blatttang), Algengattung aus der Familie der Tange (Fukaceen), Meergewächse mit wurzelartigem Haftorgan und gestieltem, lederartigem, blattähnlichem Thallus, auf welchem die Fruchthäufchen, in denen sich die Sporen bilden, unregelmäßig ausgebreitet sind. Die 20 Arten sind fast sämtlich in den Meeren der kältern Zone der nördlichen Halbkugel einheimisch und gehören zu den größern Algenformen. L. saccharina Lamour. (Zuckerriementang), bis 2 m lang, 3–22 cm breit, linealisch oder länglich, ganz, mit rundem Stiel, grünlich oder olivenbraun, in den nördlichen Meeren, besonders in der Nordsee und Ostsee, ist reich an Mannit, welcher beim Trocknen als ein weißliches, süß schmeckendes Pulver auswittert und in Norwegen wie Zucker benutzt wird. In Island, Irland und Schottland wird die Pflanze jung als Salat und Gemüse gegessen. L. digitata Lamour. (handförmiger Riementang), 5–6 m lang, handförmig gespalten, im nördlichen Teil des Ozeans, im Eismeer, in der Nordsee, ebenfalls reich an Mannit, dient in Schottland nebst andern Tangen zur Bereitung des Kelps. Die dicken, steilen Stiele, besonders der Varietät L. Cloustoni (Tafel „Arzneipflanzen III“), benutzt man als Sonden zu chirurgischen Zwecken, besonders zur Erweiterung von Öffnungen, weil die abgedrechselten hornartigen Stiele beim Feuchtwerden ihren Durchmesser durch Aufquellen fast um das Dreifache vergrößern. L. esculenta Lyngb. (eßbarer Flügeltang), bis 6 m lang, 5–22 cm breit, mit 11–22 cm langem Stiel, der sich als Mittelrippe in den lanzettförmigen, fiederförmig zerschlitzten Thallus fortsetzt, im Atlantischen und Stillen Ozean häufig, wird auf den Färöern als Gemüse gegessen.