MKL1888:Landon

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Landon“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 463
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Landon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 463. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Landon (Version vom 03.08.2021)

[463] Landon, 1) (spr. langdóng) Charles Paul, franz. Maler und Kunstschriftsteller, geb. 1760 zu Nonant (Orne), widmete sich seit 1785 in Paris der Malerei und ward Lehrer der Herzöge von Berri und Angoulême. 1792 ging er als Pensionär nach Rom. Nach seiner Rückkehr widmete er sich der Schriftstellerei, ohne jedoch die Malerei ganz aufzugeben. 1816 wurde er Konservator der Gemälde des Pariser Museums und starb 5. März 1826 in Paris. Seine zahlreichen Schriften sind zwar in der Genauigkeit der Daten unzuverlässig, aber durch die vielen Nachbildungen, die sie von Kunstwerken aller Zeiten liefern, von Interesse. Die bedeutendsten sind: „Annales du Musée et de l’école moderne des beaux-arts“ (Par. 1801–1817, 29 Bde.; 2. Aufl. 1824–35, 25 Bde.; deutsch, Basel 1804–1809, 7 Bde.); „Paysages et tableaux de genre du Musée Napoléon“ (Par. 1805–1808, 4 Bde.); „Galerie Giustiniani et la galerie Massias“ (das. 1810, 6 Bde.); „Salons de 1808–24“ (13 Bde.); „Vies et œuvres des peintres les plus célèbres“ (Par. 1803–25, 25 Bde.); „Galerie historique des hommes les plus célèbres“ (das. 1805–1809, 13 Bde.; neuere Ausg. 1811); „Musée, ou catalogue figuré des tableaux et statues“ (das. 1814 ff.); „Numismatique du voyage du jeune Anacharsis, ou médailles des beaux temps de la Grèce“ (das. 1818, 2 Bde.); „Choix de tableaux et de statues des plus célèbres musées et cabinets étrangers“ (das. 1821 ff., 12 Bde.).

2) (spr. lä́nnd’n) Letitia Elizabeth, engl. Dichterin, geb. 1802 zu Chelsea, trat (unter der Signatur L. E. L.) zuerst 1822 mit „Poetical sketches“ (in der „Litterary Gazette“) hervor, heiratete 1838 den Gouverneur von Cape Coast Castle, George Maclean, folgte demselben nach dieser Kolonie, starb aber dort bereits 16. Okt. 1838. An ihren zahlreichen kleinern Gedichten ist zartes und lebhaftes Gefühl wie melodische Sprache zu rühmen; Rittertum, Minne und Gesang bilden den Inhalt ihrer größern lyrisch-epischen Dichtungen, wie: „The improvisatrice“ (Lond. 1825), „The golden violet“ (1827), „The vow of the peacock“ (1835) u. a. Außerdem schrieb sie mehrere Romane, wie: „Romance and reality“ (neue Ausg. mit Biographie 1871), „Francesca Carrara“, „Ethel Churchill“ etc., und „Traits and trials of early life“ (1837, neue Ausg. 1844). Die neueste Ausgabe ihrer poetischen Werke, besorgt von W. B. Scott, erschien 1880. Blanchard gab ihr „Life and literary remains“ (1841; neue Ausg. 1855, 2 Bde.) heraus.