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MKL1888:Lorsch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lorsch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lorsch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 916
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Lorsch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 916. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lorsch (Version vom 10.08.2021)

[916] Lorsch, Marktflecken in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim, an der Linie Bensheim-Worms der Hessischen Ludwigsbahn, hat ein Amtsgericht, ein Forstamt, eine Oberförsterei, bedeutende Zigarrenfabrikation, Tabaksbau und (1885) 3724 meist kath. Einwohner. Die ehemalige fürstliche Abtei L. (Laurissa), eins der reichsten Klöster in Deutschland, wurde 774 als Benediktinerkloster gestiftet, 1340 in ein Prämonstratenserkloster umgewandelt und im Dreißigjährigen Krieg 1621 durch Feuer zerstört. In der 876–882 als Grabkapelle vorgebauten architektonisch interessanten Vorhalle („bunte Kirche“) die Ruhestätten Ludwigs des Deutschen und seines Sohns Ludwig des jüngern. Die Sage schreibt die Gründung des Klosters der Nibelungenkönigin Ute zu, wie denn auch Siegfried (nach dem Nibelungenlied) in L. bestattet ward. Die Besitzungen des Klosters gingen 1621 an Kurmainz und 1802 an Hessen über. Vgl. Falk, Geschichte des ehemaligen Klosters L. (Mainz 1866).