MKL1888:Lyons

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lyons“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lyons“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 12
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Lyons. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 12. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lyons (Version vom 21.11.2023)

[12] Lyons (spr. leiö̆ns), 1) Edmund, Lord, brit. Admiral und Staatsmann, geb. 21. Nov. 1790 zu White-Hayes in Hampshire, trat schon in seinem elften Jahr in den Marinedienst und wurde 1813 Befehlshaber der Korvette Rinaldo, 1814 Postkapitän. 1828 wurde er als Kommandeur einer Fregatte in die griechischen Gewässer gesandt, blockierte den Hafen von Navarino und wurde 1832 nach der Erhebung König Ottos auf den griechischen Thron zum Gesandten in Athen ernannt, wo er sowohl dem russischen als dem französischen Einfluß kräftig entgegentrat. 1849 ging er als englischer Gesandter nach Stockholm, und 1850 avancierte er zum Konteradmiral der blauen Flagge. Während der orientalischen Verwickelungen ging er im Januar 1854 als Zweitkommandierender der Mittelmeerflotte nach dem Orient, nahm an dem Bombardement von Odessa teil, kreuzte dann an der tscherkessischen Küste und besetzte 9. Mai Redut-Kalé. Ausgezeichnete Dienste leistete er bei dem Transport der alliierten Truppen nach der Krim und bei dem ersten Bombardement von Sebastopol. Nach Dundas’ Abberufung erhielt er den Oberbefehl der englischen Flotte im Schwarzen Meer. Er leitete die Expedition nach Kertsch, welches er 24. Mai 1855 einnahm, wirkte bei dem Angriff auf Sebastopol 18. Juni mit, wobei sein Sohn, der Kapitän Edmund Mowbray L., tödlich verwundet wurde (gest. 24. Juni zu Konstantinopel), und eroberte Kinburn. Im Juni 1856 zum wirklichen Admiral und mit dem Titel Baron L. von Christchurch in den Peersstand erhoben, starb er 23. Nov. 1858 in Arundel Castle.

2) Richard Bickerton Pemell, Lord, Sohn des vorigen, geb. 26. April 1817 zu Lymington und gebildet auf der Schule zu Winchester und auf der Universität Oxford, begann die diplomatische Laufbahn (1839) als Attaché in Athen, kam 1852 nach Dresden, 1853 zur Gesandtschaft für Toscana, welche in Rom residierte. Im Dezember 1858 ging er als Gesandter nach New York und leistete während des Bürgerkriegs durch seine Umsicht England große Dienste. Als ihn 1865 Sir Frederik Bruce ersetzte, ward er Botschafter in Konstantinopel, und im Sommer 1867 ging er als Nachfolger Cowleys in gleicher Eigenschaft nach Paris, welchen Posten er bis zu seinem Tod (5. Dez. 1887) bekleidete.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 545
korrigiert
Indexseite

[545] Lyons, 2) Richard Bickerton Parnell, Lord, brit. Diplomat, ward im Oktober 1887 von Paris abberufen und zum Grafen (Earl) erhoben. Noch ehe er sein Abberufungsschreiben überreicht hatte, starb er 5. Dez. 1887 in London, nachdem er kurz zuvor zur katholischen Kirche übergetreten war.