MKL1888:Magnoliaceen

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magnoliaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 94
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Magnoliaceen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 94. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magnoliaceen (Version vom 22.11.2023)

[94] Magnoliaceen, dikotyle Familie aus der Ordnung der Polykarpen, Bäume und Sträucher mit wechselständigen, einfachen, meist ganzen, seltener gelappten Blättern mit meist großen, häutigen, abfallenden Nebenblättern, welche die Endknospe umhüllen, und sehr großen, schönen Blüten, welche meist einzeln, end- oder achselständig, seltener in Trauben vereinigt sind. Die meist zwitterigen Blüten bestehen typisch aus einem dreigliederigen Kelch, zwei dreigliederigen Kreisen von Blumenblättern, zahlreichen spiralig gestellten Staubblättern und ebensolchen Fruchtblättern. Bisweilen sind die letztern an dem verlängerten Blütenboden ährenförmig angeordnet und mehr oder weniger verwachsen. Die Früchte bilden Schließfrüchte oder fachspaltige Kapseln, die Samen haben bisweilen eine rote, fleischige Hülle und enthalten ein fleischiges Endosperm sowie einen kleinen, geraden Embryo mit sehr kurzen Kotyledonen und dickem Würzelchen. (Vgl. Baillon, Magnoliacées, in „Histoire des plantes“, Bd. 1.) Die M. sind in Nordamerika, wo sie in der größten Anzahl vorkommen, ferner in China, Japan, Neuholland und Neuseeland einheimisch; sie liefern tonisch reizende Arzneimittel und Gewürze (Illicium L.). Auch sind sie wegen ihrer ungemein großen und schönen Blüten als Ziergehölze unsrer Gärten und Parke bemerkenswert (Magnolia L., Liriodendron L.). Eine Anzahl von Arten der Gattungen Magnolia L. und Liriodendron L. kommt fossil in Kreide- und Tertiärschichten vor.