MKL1888:Magnus

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magnus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 94
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Magnus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 94. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magnus (Version vom 24.11.2023)

[94] Magnus (lat.), der Große, Beiname vieler Fürsten, z. B. Carolus Magnus, Karl d. Gr.

Magnus, 1) Eduard, Maler, geb. 7. Jan. 1799 zu Berlin, bildete sich auf der Berliner Akademie der Künste, auf der Bauakademie und hörte zugleich Vorlesungen an der Universität. Nach beendetem Studium ging er nach Paris, von da nach Italien; 1829 zurückgekehrt, begab er sich 1831 wieder nach Italien und kehrte über Paris und England in die Heimat zurück (1835). 1837 ward er Mitglied der Akademie und 1844 Professor. In den Jahren 1850–53 besuchte er Frankreich und Spanien. Er starb 8. Aug. 1872 in Berlin. Von seinen Genrebildern sind hervorzuheben: Mädchen aus Albano (1830), die Heimkehr des Palikaren (1836, Berliner Nationalgalerie), zwei spielende Knaben, ein Landmädchen und ein Fischerknabe von Nizza. Seine künstlerische Bedeutung liegt in der Bildnismalerei. Seine zahlreichen Porträte, die M. zum gefeiertsten Berliner Bildnismaler seiner Zeit machten, bestechen durch ein glänzendes, durchsichtiges Kolorit und durch elegante, romantisierende Auffassung. Hervorzuheben sind: Thorwaldsen, Graf Wrangel, Mendelssohn-Bartholdy, Henriette Sontag, Jenny Lind (Berliner Nationalgalerie), E. Mandel. Er war auch als Schriftsteller thätig und verfaßte unter anderm eine Abhandlung über die zweckmäßigste Beleuchtung von Gemäldegalerien (1864).

2) Heinrich Gustav, Chemiker und Physiker, geb. 2. Mai 1802 zu Berlin, studierte daselbst, in Stockholm, wo er bei Berzelius arbeitete, und in Paris, habilitierte sich 1831 als Dozent der Technologie und Physik in Berlin und ward 1834 außerordentlicher, 1845 ordentlicher Professor der Physik und Technologie daselbst. Er trat 1869 in den Ruhestand und starb 5. April 1870 in Berlin. M. hat die Chemie und Physik mit einer großen Reihe vortrefflicher Untersuchungen bereichert. Er bestimmte den Ausdehnungskoeffizienten mehrerer Gase und die Spannkraft der Dämpfe, konstruierte ein Thermometer für Temperaturbestimmungen in Bohrlöchern, lieferte zahlreiche Arbeiten über strahlende Wärme und beschäftigte sich auch mit elektrischen, magnetischen und hydraulischen Untersuchungen. Er entdeckte ein nach ihm benanntes Platinsalz, die Äthionsäure, Isäthionsäure, Überjodsäure und analysierte die im Blut enthaltenen Gase. Vgl. Hofmann, Zur Erinnerung an G. M. (Berl. 1871); Helmholtz, Zum Gedächtnis an G. M. (das. 1871).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 546
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[546]  Magnus, 3) Ludwig Immanuel, Mathematiker, geb. 15. März 1790 zu Berlin, widmete sich dem Handelsstand, beschäftigte sich aber in seinen Mußestunden fleißig mit Mathematik und erteilte an der Cauerschen Erziehungsanstalt Unterricht in dieser Wissenschaft, siedelte 1826 mit dieser Anstalt nach Charlottenburg über und widmete sich ganz dem Lehrerberuf, war 1834–43 oberster Kassenbeamter des Berliner Kassenvereins, worauf er sich in den Ruhestand zurückzog und, fast erblindet, 25. Sept. 1861 starb. Außer einer Anzahl von Arbeiten in Gergonnes „Annalen“ und Crelles „Journal“ hat M. ein ausführliches Lehrbuch der analytischen Geometrie geliefert: „Sammlung von Aufgaben und Lehrsätzen aus der analytischen Geometrie“ (Berl. 1833–37, 2 Tle.; unvollendet).