MKL1888:Mantegazza
[204] Mantegazza, Paolo, Mediziner und Anthropolog, geb. 31. Okt. 1831 zu Monza, bereiste nach Beendigung seiner medizinischen Studien in Pisa, Mailand und Pavia die Hauptländer Europas und vollendete 1884 zu Paris sein erstes Buch: „La fisiologia del piacere“, das viele Auflagen erlebte (deutsch, Oberhaus. 1881), ging dann als Arzt nach Südamerika, kehrte 1858 nach Italien zurück, wo er zuerst als Arzt in Mailand lebte, ward dann Professor der Pathologie zu Pavia, später der Anthropologie am Istituto di studii superiori zu Florenz. Er schrieb noch: „Quadri della natura umana“; „Elementi dell’ igiene“ (3. Aufl., Mail. 1878); „Scritti medici“ (1854); „Della dipsomania“ (1858); „La scienza e l’arte della salute“ (1859); „La generazione spontanea“ und „Sulla generazione spontanea“ (1864); „La fisiologia dell’ uomo ammalato“ (1861); „Fisiologia e patologia del polso“ (1868); „Fisiologia del dolore“ (1879, mit Atlas); „Fisonomia e mimica“ (1881); „Dizionario d’igiene per le famiglie“ (1881); „Le estasi umane“ (1886–87, 2 Bde.) u. a. In deutscher Übersetzung erschienen von ihm noch: „Physiologie der Liebe“ (2. Aufl., Jena 1885), „Studien über die Geschlechtsverhältnisse“ (das. 1886), „Hygiene der Liebe“ (das. 1887), „Die Kunst glücklich zu sein“ (das. 1887) und „Das nervöse Jahrhundert“ (Leipz. 1888). M. gibt auch eine Zeitschrift für anthropologische Forschungen heraus. Außerdem erschienen von ihm Reiseschilderungen, z. B. „Un viaggio in Lapponia“ (1883), „India“ (1884), „Due mese in Bulgaria“ (1887), und Romane, z. B. „Il dio ignoto“ (1876). Auch die „Memoiren eines Tierbändigers“ erschienen deutsch (Leipz. 1880).