MKL1888:Marggraff
[233] Marggraff, Hermann, Dichter und Schriftsteller, geb. 14. Sept. 1809 zu Züllichau, widmete sich seit 1835 der schriftstellerischen, besonders der journalistischen, Thätigkeit, redigierte 1836–38 das „Berliner Konversationsblatt“, siedelte 1838 nach Leipzig und 1843 nach München über, beteiligte sich nacheinander an der Redaktion der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ (1845–47), der „Deutschen Zeitung“ (1845–50, erst in Heidelberg, dann in Frankfurt), des „Hamburger Korrespondenten“ (1851–1853) und übernahm Ende 1853 zu Leipzig die Redaktion der „Blätter für litterarische Unterhaltung“. Er starb 11. Febr. 1864 daselbst. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Deutschlands jüngste Litteratur- und Kulturepoche“ (Leipz. 1839); die Trauerspiele: „Heinrich IV.“ (1837), „Das Täubchen von Amsterdam“ (das. 1839) und „Elfride“ (das. 1841); dann die humoristischen Romane: „Justus und Chrysostomus, Gebrüder Pech“ (das. 1840, 2 Bde.), „Johannes Mackel“ (das. 1841, 2 Bde.) und „Fritz Beutel“ (Frankf. 1855); endlich die „Gedichte“ (Leipz. 1857) und „Balladenchronik“ (das. 1862). Außerdem veröffentlichte er: „Ernst Schulze. Nach seinen Tagebüchern und Briefen“ (Leipz. 1855); „Schillers und Körners Freundschaftsbund“ (das. 1859) und „Hausschatz der deutschen Humoristik“ (das. 1860, 2 Bde.). – Sein Bruder Rudolf M., geb. 28. Febr. 1805 zu Züllichau, 1842–55 Generalsekretär an der Akademie zu München, gest. 28. Mai 1880 in Freiburg i. Br., machte sich als Kunstschriftsteller, namentlich durch mehrere Kataloge der Münchener Galerien, bekannt.