MKL1888:Maupassant

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maupassant“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Maupassant“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 358
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Guy de Maupassant
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Maupassant. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 358. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maupassant (Version vom 15.09.2022)

[358] Maupassant (spr. mopassāng), Henri René Albert Guy de, franz. Schriftsteller, geb. 5. Aug. 1850 auf Schloß Miromesnil in der Normandie, wurde, nachdem er nach beendigten Studien den Krieg von 1870/71 als gemeiner Soldat mitgemacht, von G. Flaubert in die Litteratur eingeführt und schloß sich sogleich und mit Leidenschaft der jüngern naturalistischen Schule an. Er steuerte zu den von Zola und Genossen veröffentlichten „Soirées de Médan“ (1880) eine Novelle: „Boule de suif“, bei, nachdem er ein Jahr zuvor ein Theaterstück: „Histoire du vieux temps“, zur Aufführung gebracht hatte. Bedeutender als in diesen Arbeiten zeigte er sich als Lyriker in einem Band Gedichte, die er unter dem Titel: „Des vers“ 1880 herausgab, und die in ihm einen Meister der Form und einen Poeten von seltener Ursprünglichkeit erkennen lassen. Seine spätern Arbeiten, wie „La maison Tellier“ (1881), „Les sœurs Rondoli“ (1884), „Contes du Jour, etc.“ (1885), „Contes et nouvelles“ (1885), „Monsieur Parent“ (1885), „Bel-Ami“ (1885), „La petite roque“ (1886), „Pierre et Jean“ (1888) u. a., bewegen sich auf erzählendem Gebiet. Als Feuilletonist wirkt M. besonders im „Gaulois“.